Paolo Sorrentino

Der britische Komponist Fred Ballinger (Michael Caine) verbringt mit seinem alten Freund, dem Regisseur Mick Boyle (Harvey Keitel), ein paar Tage in einem Wellness-Hotel in den Schweizer Alpen. Die beiden sinnieren über das Leben, derweil sie mit grosser Neugier das Streben von Micks enthusiastischem Autorenpool und das verwirrende Treiben der illustren Gesellschaft um sie herum beobachten – darunter etwa Jane Fonda als wunderbar zickige Brenda Morel, Paul Dano als junger Schauspieler und Rachel Weisz als Freds schöne Tochter und Assistentin Lena. Während Mick noch voller Tatendrang steckt – er arbeitet gerade am Drehbuch für sein jüngstes Werk – möchte Fred in Frieden seinen Ruhestand geniessen und seine Musikkarriere hinter sich lassen. Doch da gibt es eine eminente Persönlichkeit, die ihn unbedingt nochmals als Dirigent erleben möchte. Paolo Sorrentino wurde für LA GRANDE BELLEZZA nicht nur mit dem OSCAR für den «Besten fremdsprachigen Film» geehrt, er habe mit diesem Werk gar Federico Fellinis Erbe angetreten, hiess es. Mit YOUTH hat Sorrentino nun in seiner eigenen charakteristischen Handschrift eine Hommage auf 8 ½ geschaffen: Ein opulenter, melancholischer, parodistischer und manchmal gar selbstironischer Bilderbogen mit brillanter Starbesetzung!

Rom im sommerlichen Glanz. Die Touristinnen und Touristen drängen sich auf dem Gianicolo: Jep Gambardella (grossartig: Toni Servillo) – trotz den ersten Alterungserscheinungen ein attraktiver Mann mit unwiderstehlichem Charme – geniesst das mondäne Leben der Stadt in vollen Zügen. Er ist auf allen Empfängen und Festen zu sehen, sein sprühender Geist und seine Gesellschaft sind sehr gefragt. Der erfolgreiche Journalist und unverbesserliche Verführer hat in seiner Jugend einen preisgekrönten Roman geschrieben. Er zehrt zwar immer noch von seinem damaligen Ruhm, doch er leidet mittlerweile an einem umfassenden wie abgrundtiefen Weltekel. Dabei möchte er einen neuen Roman schreiben, doch wird ihm dies gelingen? Paolo Sorrentino (YOUTH, HAND OF GOD) hat ein fiebriges, opulentes und elegantes Kino geschaffen. Mit visuellen Reizen einer spektakulären Ästhetik wird auf und hinter die eindrucksvollen Kulissen der Stadt geblickt, deren blendende Schönheit etwas Lähmendes hat. Kunst hinter verschlossenen Türen, exklusive Partys und die Peinigung durch das katholische Erbe widerspiegeln cineastisch überwältigenden Geltungsdrang. Dafür gabs im Jahr 2014 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.