Im Louvre inszeniert der Russe Alexander Sokurow einen Spiegel der Geschichte. «Francofonia» ist kein historischer Film im klassischen Sinne, er nähert sich den Themen, die er setzt, nicht wissenschaftlich – auch wenn er viel Wert auf wahrheitsgemässe Details legt. Er verfolgt auch keine politische Perspektive, sondern eine Art emphatischen Blickwinkel.
Sokurow stellt in seinem Film die Frage nach Moral und Ehre. In einer schonungslosen Tour de Force durch die Geschichte von Krieg und Kunst, von Zivilisation und Verwahrlosung führt er uns vor, was täglich auf dem Spiel steht – bis heute. Der Kunstraub in Bagdad, der Superdome von New Orleans und die Massaker im Balkankrieg zeigen, wie dünn der Mantel unserer Zivilisation ist.