Der 11. September ist in die Geschichte eingegangen. An diesem Tag organisierte der US-Geheimdienst 1973 mit Hilfe der chilenischen Armee einen Staatsstreich in der südamerikanischen Demokratie. Hier war mit Salvador Allende ein sozialistischer Präsident gewählt worden und hat sich angeschickt, gerechtere Bedingungen für die Menschen in seinem Land zu schaffen.
Die Geschichte ist bekannt, Moretti erzählt sie nun aus einer anderen Perspektive. Er konzentriert sich auf die Rolle der italienischen Botschaft in Santiago de Chile, die für Hunderte Oppositioneller zur Zuflucht vor dem Terrorregime wurde. Von hier aus konnten viele Regimegegner nach Italien fliehen, Italien hatte die Diktatur nicht anerkannt und handelte überzeugt aus Solidarität. Wenn Nanni Moretti diesen Film heute gedreht hat, dann auch, um aufzuzeigen, dass es eine Zeit gab, in der Solidarität und Menschlichkeit in seiner italienischen Heimat noch zentral waren. Ein bewegendes Dokument.