Tania Hermida

Tania Hermida ist eine Filmemacherin aus Ecuador. Ihr Filmdebüt QUE TAN LEJOS verzückte über 30'000 Menschen in der Schweiz. QUE TAN LEJOS sowie ihr zweiter Spielfilm EN EL NOMBRE DE LA HIJA sind beide bei filmingo verfügbar.

Madagascar (1994)
Fernando Pérez
Kuba
48′
Kuba und La Habana bilden den Hintergrund im Spielfilm von Fernando Pérez. Die kubanische Hauptstadt hat bessere Tage gesehen. Dennoch haben die Menschen die Hoffnung und das Träumen noch nicht aufgegeben. Ausgehungert vom imperialistischen Gehabe der nördlichen kapitalistischen Besserwisser bleibt ihnen vor allem ein Lebenselexier: Die Illusion. Drei Frauengenerationen stehen im Mittelpunkt: Die Grossmutter, die mit einem jungen Künstlerfreund des Hauses Monopoly spielt und von ihm das Alphabet lernt, die Mutter, die als geehrte Dozentin Physik lehrt und nachts träumt, was ihr schon der Tag bescherte. Die Tochter schliesslich, die sich immer wieder verändert und anpasst und dabei nur von einem träumt: Wegzufliegen nach Madagaskar, einem fiktiven Ort, wo sie das Wort "Consciencia" nicht mehr hören müsste. Von Bewusstsein allein, denkt sie, lebt niemand. Pérez setzt auf wiederkehrende Momente: Das ständige Zügeln, den Gang aufs Dach, die Szene in der Bibliothek. Alle sitzen sie im gleichen Boot, und gemeinsam ist ihnen, dass sie Kompass, Segel und Ruder verloren haben und noch kein Land in Sicht ist. Exzellente Fotografie kennzeichnet den Film, poesievoll immer wieder die Tableaus von Pérez, die Ausblicke aus Fenstern, der Horizont des Meeres. Offen bleibt das Ende, denn, wie sagt doch der alte, herzkranke Juvenito in einem Spielfilm von Daniel Diaz Tores: "Eines werde ich im Leben nie verlieren, das ist die Illusion!" Walter Ruggle
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«Eine einzigartige Sicht auf die Träume, Wünsche und das Verlangen eines Teenagers im Übergang zum Erwachsenenalter und eine weitere von Fernandos extrem kühnen und zärtlichen Annäherungen an das, was das Aufwachsen in seiner Heimat ausmacht.»
El boton de nacar
Patricio Guzmán
Chile
82′
Der Chilene Patricio Guzmán (Nostalgia de la luz) ist ein wunderbarer Erzähler. Sanft führt er uns durch seine Geschichten, die er dem Leben entnimmt und der Geschichte. In Nostalgia de la luz lud er uns ein in die Wüste und ins Universum. Dieses Mal sind es Patagonien und der Ozean. Chile hat 4300 Kilometer Küste, hat Vulkane, Berge und Gletscher. Guzmàn lauscht den Stimmen der Natur und jenen der Ureinwohner Patagoniens. Sein Film ist ein Gedicht. Es gibt Filme, die nehmen einen als Zuschauerin oder Zuschauer vom allerersten Augenblick an auf. Sie strahlen einen Zauber aus und haben etwas Wohltuendes. Es geht dabei nicht ums Verführen - eine Aktion, die das Kino im umfassenden Sinn auch beherrscht. Nein: Es geht um ein Hinführen, hinein in das, was uns ihr Autor erzählen, was er uns näher bringen will. Das kann eine erfundene Geschichte sein, dann nennt man es einen Spielfilm, es kann die in Bilder und Töne gefasste Begegnung mit dem Realen sein, dann wird man von einem Dokumentarfilm reden. Einer, der die Kunst des Dokumentarischen beherrscht wie wenige ist der Chilene Patricio Guzmán. Und das Faszinierende, Schillernde, Bewegende, Packende, das Traumwandlerische ist es, dass seine Filme so spielerisch leicht wirken, obschon sie auch von Dingen erzählen, über die die Menschheit nicht stolz sein kann. Nostalgia de la luz war die Erzählung vom unendlich Grossen des Universums und dem unendlich Kleinen des Menschen im Sand der irdischen Wüste. El botón de nacár nun ist ein Tauchen im Ozean, der Chile umbrandet und ein Auftauchen in dem, was Menschen im Lauf der Jahrhunderte da getrieben haben. Patricio Guzmán geleitet uns, führt vom Kleinen ins Grosse und wieder zurück. Er schafft Zusammenhänge, erzählt von den Ureinwohnern, die einst in Patagonien lebten und davon, was ihnen ge-schah, von einem Patagonen, der zur Erzählfigur wurde und von einem Perlmuttknopf, der am Grund des Pazifiks gefunden wurde und von der jüngeren Geschichte Chiles kündet. Man sitzt im Kino, schaut in die einzigartige Natur, erkennt Zusammenhänge, lauscht den Gedanken des Filmemachers und den Klängen von Patagoniens Sprache, des Wassers: Man staunt und ist bewegt. Walter Ruggle
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«Eine poetische Wiederaufnahme der Geschichte Chiles. Indem er Ereignisse aus unterschiedlichen Epochen zueinander in Beziehung setzt, lässt uns der Film verschiedene Formen der Gewalt aus einer einzigartigen Perspektive betrachten. Es geht um die Gewalt, die Machthabende von der Kolonialisierung bis zur jüngsten Zeit benutzt haben und um die hartnäckigen Widerstandsformen, die ihnen entgegengehalten wurden.»
Stalker (1979)
Andrei Tarkowski
Russland
155′
Eine in Zeit und Ort nicht näher beschriebene Stadt, die am Rande eines als Zone bezeichneten Gebietes liegt. In dieser Zone geschehen seltsame Dinge, es gibt rätselhafte Erscheinungen, deren Ursache zum Zeitpunkt der Handlung schon Jahre zurückliegt und nur vermutet werden kann. War es eine Atomkatastrophe oder ein Meteoriteneinschlag - man weiss es nicht. Das Gebiet wurde evakuiert, abgesperrt und steht unter schwerer Bewachung. Im Vorspann des Films heisst es: «... was es war? Der Fall eines Meteoriten? Der Besuch von Bewohnern des menschlichen Kosmos? Wie auch immer, in unserem kleinen Land entstand das Wunder aller Wunder - die ZONE. Wir schickten sofort Truppen hin. Sie kamen nicht zurück. Da umzingelten wir die ZONE mit Polizeikordons... und haben wahrscheinlich recht daran getan... im übrigen - ich weiss nicht, ich weiss nicht... Aus einem Interview des Nobelpreisträgers Professor Wallace mit einem Korrespondenten der RAI.» Der Stalker (Kundschafter) verdient sich seinen Lebensunterhalt damit, Leute illegal durch den Sperrgürtel zu bringen und sie innerhalb der Zone zu führen. Seine Tochter ist krank, der Beruf des Vaters und das Leben nahe der Zone haben am Mädchen Spuren hinterlassen. Der Stalker hat Gespür, ja Ehrfurcht für diesen sich ständig verändernden Ort entwickelt, fühlt die Gefahren im Voraus und hat seine Methoden, den tödlichen Fallen, die die Zone stellt, auszuweichen. Zwei seiner Kunden, der Professor und der Schriftsteller, wollen aus unterschiedlichen Motiven an einen Ort gebracht werden, der sich in der Zone befindet und der als "Raum der Wünsche" bezeichnet wird. An dieser Stelle gehen, glaubt man der Legende, die geheimsten, innigsten Wünsche in Erfüllung. Während der Schriftsteller sich die ihm seit einiger Zeit fehlende Eingebung zurück wünscht, hat der Professor völlig andere Absichten: Er will diesen Raum zerstören, weil er dessen Missbrauch befürchtet. Aber auch der Stalker selbst hat seine Gründe, an diesen Ort zu gehen. Er will den Menschen zur Hoffnung auf ein glückliches Leben verhelfen.
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«Es ist nicht einfach, zwischen Tarkowskis Filmen den Besten auszuwählen, aber Stalker gehört sicher auf meine Liste. Sein einzigartiger Zugang zum Glauben hat einen grossen Eindruck auf mich gemacht. Weder der Schriftsteller noch der Wissenschaftler können sich den Glauben leisten. Nur das Kind (in ihnen?) scheint des Glaubens fähig zu sein.»
Ikiru - Einmal wirklich leben (1952)
Akira Kurosawa
Japan
137′
Kanji Watanabe hat ein Leben in treuen Diensten bei einer städtischen Beschwerdestelle gearbeitet und freut sich auf die Pensionierung, als er erfährt, dass er an Magenkrebs leidet und nur noch wenige Monate zu leben hat. Die Nachricht rückt ihm ins Bewusstsein, wie sehr er sein Leben an die Bürokratie vergeudet hat und wie wenig sein eigener Sohn sich um ihn kümmert. Kanji Watanabe will endlich sein Leben geniessen, so gut das eben noch geht. Er taucht ein ins Nachtleben, trinkt, spielt, tanzt und merkt, dass ihn das alles nicht weniger einsam macht. Eines Tages erinnert sich Watanabe an einige Frauen aus einem armen Stadtviertel, die für ihre Kinder einen Spielplatz beantragt hatten. Jetzt will er den Spielplatz verwirklichen helfen, und er kämpft gegen die Widerstände jener Bürokratie, die er selber ein Leben lang mit geprägt hat, um seinem Leben noch einen Sinn zu geben. Das Bild des schaukelnden Mannes auf dem verschneiten Spielplatz strahlt viel von der inneren Wärme dieses Filmes aus. Akira Kurosawa war immer wieder darauf bedacht, durch seine Filme das menschliche Wesen in seinen Grundzügen zu erforschen.
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«Schon in der ersten Szene führt uns dieser Film in den Kampf eines ganz einfachen Mannes, in dem unerwartet der Durst nach Leben erwacht.»
mit Bonus
Nostalgia de la luz
Patricio Guzmán
Chile
90′
In seinem dokumentarischen Essayfilm geht der Chilene Patricio Guzmán von einem zweifachen Blick in die Vergangenheit aus: Zum einen sind da die Astronomen, die in der Atacama-Wüste in den Himmel blicken und den Ur-sprung des Universums erkunden, zum anderen die Frauen, die im Wüstensand um die Observatorien herum nach sterblichen Überresten ihrer Liebsten suchen, die Opfer der Militärdiktatur geworden sind. Eine Reise ins Licht. ********* Der Mensch im Universum Patricio Guzmán gehört zu den Schlüsselfiguren des lateinamerikanischen Kinos, und er tut dies, obwohl das Terrorregime Chiles den Filmemacher in den 1970er Jahren zum Gang ins Exil gezwungen hatte. Immer wieder hat er auf das Unrecht aufmerksam gemacht, das in seiner Heimat herrschte. La batalla de Chile, dieses viereinhalbstündige Monument, setzte ein «Denkt mal!» in die Filmgeschichte. «Ein Land ohne ein dokumentarisches Filmschaffen ist wie eine Familie ohne Fotoalbum», hat Guzmán gesagt. Und so hat er sein Leben dem Familienalbum gewidmet, einem Album, das weit über seine Heimat Chile betrachtenswert ist, weil vieles, das der Filmemacher uns vor Augen führt, auch anderswo ausgemacht werden kann. Und weil, wenn er Salvador Allendes Geschichte beschreibt, er auch die grösseren Zusammenhänge transparent macht. In keinem anderen Film hat Patricio Guzmán ein grösseres Mass an Allgemeingültigkeit erreicht, als in Nostalgia de la luz. Hier löst er sich zunächst von der chilenischen Geschichte und erzählt uns von Menschen, die in der Atacama-Wüste im Norden seiner Heimat nach den Sternen gucken, weil diese hier am besten sichtbar sind. Und wer nachts in den Himmel schaut, der schaut in die Vergangenheit. Alles Licht, was uns da erreicht, ist Vergangenheit, hat einen oft Jahrtausende langen Weg zurückgelegt. Guzmán lädt uns ein zum Hineindenken ins Universum, und er stellt uns ein paar Frauen vor, die um die Teleoskope in der Wüste 20 Jahre lang im ebenfalls unendlich scheinenden Sand gegraben haben, auf der Suche nach der Vergangenheit, nach Überresten ihrer Liebsten, die die Diktatur umgebracht hat und verschwinden liess. Was für ein mickriges Geschöpf ist er doch, der Mensch im Universum, und wieviel Schmerz kann er verbreiten. Dieser Essay ist eine Einladung in andere Dimensionen. Walter Ruggle
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«Eine erhellende Sicht auf unsere endlose Suche nach Wahrheiten. Kosmische und intime Geschichten treffen in dieser Erforschung der menschlichen Erinnerung aufeinander. Die Suche nach lange verschwundenen Sternen sowie die Suche nach Knochen von geliebten Menschen (die gewaltsam beseitigt wurden) scheinen sehr viel gemeinsam zu haben.»