Cannes Preisträger

I, Daniel Blake
Ken Loach
Vereinigtes Königreich
100′
Der 59-jährige Daniel Blake hat sein Leben lang als Schreiner in Newcastle gearbeitet. Nach einem Herzinfarkt ist er zum ersten Mal auf staatliche Hilfe angewiesen. Während er sich bemüht, die Formalitäten für die Unterstützungs-Beiträge zu bewältigen, trifft er Katie und ihre beiden Kinder. Um nicht in einer Obdachlosen-Unterkunft zu landen, bleibt der alleinerziehenden Mutter nichts anderes übrig, als in eine Wohnung weit weg von ihrer Heimat zu ziehen. Gemeinsam kämpfen Daniel und Katie nun gegen die Fallstricke der Bürokratie… Für seinen berührenden Film «I, Daniel Blake» wurde Ken Loach bereits zum zweiten Mal mit der Goldenen Palme von Cannes ausgezeichnet. Darüber hinaus hat er in Locarno die Herzen der Zuschauer erobert und den Publikumspreis gewonnen. Der britische Regisseur fokussiert auf ein Thema, das nicht nur in seiner Heimat aktuell ist: Die schnörkellos erzählte Geschichte nach dem Drehbuch von Loachs langjährigem Autor Paul Laverty gewährt einen Einblick in den alltäglichen Kampf von Menschen, die schuldlos durch die Maschen des Sozialsystems fallen. «I, Daniel Blake» ist ein brillant besetzter Film – ehrlich und zutiefst bewegend.
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Goldene Palme 2016
The Square
Ruben Östlund
Schweden
145′
Christian ist der smarte Kurator eines grossen Museums in Stockholm. Die nächste spektakuläre Ausstellung, die er vorbereitet, ist «The Square». Sie dreht sich um einen Platz, der als moralische Schutzzone fungieren und das schwindende Vertrauen in die Gemeinschaft hinterfragen soll. Doch wie bei den meisten modernen Menschen reicht auch bei Christian das Vertrauen nicht weit; er wohnt abgeschottet in einem stylishen Apartment und würde seinen Tesla nicht unbeaufsichtigt in einer zwielichtigen Gegend parken. Als Christian ausgeraubt wird und ihm kurz darauf die provokante Medienkampagne zu «The Square» um die Ohren fliegt, geraten sein Selbstverständnis wie auch sein Gesellschaftsbild schwer ins Wanken. Ruben Östlund begibt sich in die schillernde Welt der modernen Kunst und öffnet ihre moralischen Falltüren. Das ist eine klug inszenierte, überraschende und äusserst unterhaltsame Satire zum Zustand der heutigen Gesellschaft. «Wenn man versucht, das Richtige zu tun», sagt der Regisseur, «ist das Schwierige nicht, den gängigen Wertvorstellungen zuzustimmen, sondern tatsächlich nach ihnen zu handeln.» Goldene Palme Cannes 2017.
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Goldene Palme 2017
Die Ewigkeit und ein Tag (1998)
Theo Angelopoulos
Griechenland
133′
Zum ersten Mal seit «Die Tage von 36» (1973) scheint in einem Spielfilm des Griechen Theo Angelopoulos wieder die Sonne. Sie erinnert in «Die Ewigkeit und ein Tag» umso intensiver an die Zeit des Glücks, die Jahre zurückliegt. Alexander nimmt Abschied. Der von Bruno Ganz über verschiedene Zeiten hinweg so gegenwärtig verkörperte Poet aus Saloniki hat noch einen Tag in dieser Welt vor sich. Und die Ewigkeit - wo auch immer. Angesichts des Todes wird dem Schriftsteller das Unvollendete an der menschlichen Existenz so richtig bewusst. Und die Flüchtigkeit der Zeit. «Alles ist so schnell gegangen», stellt Alexander fest. Sie «hätte diesen Moment anhalten sollen wie man einen Schmetterling im Fliegen anhalten möchte», liest er in einem Brief seiner vor drei Jahren verstorbenen Frau. Jetzt besucht er noch einmal die Tochter, die Mutter und die Haushälterin. Jetzt nimmt er Abschied von Orten voller Erinnerungen und vom Gefühl, die Liebe im Leben verpasst zu haben beim Versuch, dem Leben in der Poesie näher zu kommen. Walter Ruggle
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Goldene Palme 1998
Wenn die Kraniche ziehen (1957)
Michail Kalatosow
Russland
91′
In der ehemaligen Sowjetunion gab es ein staatliches Kino, das phasenweise in der Langeweile von Propaganda und Konfektion verkam. Ende der 1950er Jahre aber blühte ein eigenständiges Filmschaffen auf, das im Rahmen der Staatsproduktion dank einem später als «Tauwetter» bezeichneten kulturellen Klima entstand und zu kurzem aber grossem Format aufblühte. Das Paradebeispiel dieser Zeit und ein wegweisendes Stück Kino ist der Spielfilm «Wenn die Kraniche ziehen» von Michail Kalatosow. Visuell noch heute bestechend und legendär gehört der Film zu jenen Werken, die sich überzeugend gegen den Krieg auflehnten. Angesiedelt ist er 1941 in Moskau, kurz vor dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion. Boris und Weronika sind ein Liebespaar, sie lässt sich von ihm Eichhörnchen nennen, und die beiden beobachten den Zug der Kraniche über der Stadt. Nach dem Ausbruch des Krieges meldet sich Boris freiwillig zur Front und wird am Tag vor Weronikas Geburtstag eingezogen. Ihr gelingt es nicht, sich von ihm zu verabschieden, und Boris kann ihr nur sein Geburtstagsgeschenk, ein Spielzeug-Eichhörnchen, hinterlassen. Weronika wird später von Boris’ Familie aufgenommen. Boris’ Vater Fjodor Iwanowitsch ist Arzt, ausserdem leben noch Boris’ Schwester Irina, sein Cousin, der Pianist Mark, und die Grossmutter in der Wohnung. Mark war schon immer in Weronika verliebt und nutzt die Abwesenheit von Boris, um Weronika zu verführen. Sie willigt ein, ihn zu heiraten. Währenddessen fällt Boris an der Front, nachdem er seinen verwundeten Kameraden Wolodja gerettet hat. Weronika erfährt aber nichts von seinem Tod und hält ihn weiterhin für vermisst.
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Goldene Palme 1958
Entre les murs - Die Klasse (2008)
Laurent Cantet
Frankreich
129′
François ist Lehrer in einem Vorort von Paris. Die Jugendlichen, die er unterrichtet, sind zwischen 13 und 15. Im Klassenzimmer prallen unterschiedlichste Meinungen und Kulturen aufeinander. François will nicht bloss den Stoffplan durchziehen. Vielmehr möchte er den Jugendlichen auf gleicher Augenhöhe begegnen. Das ist alles andere als einfach. «Entre les murs» geht auf die lebhafte Reise durch die grossen und klei­nen Dramen ei­nes Schuljahrs. Laurent Cantet erzählt von Lust und Frust des Lehrens und Lernens. Er verhandelt dabei brennende gesellschaftliche Fragen wie diejenige nach Zukunftsperspektiven – und das mit herzerfrischender Ehrlichkeit, mit viel Mut und funkeln­dem Humor. Viele Eltern haben erst mit dem Lockdown begreifen können, was es heisst, ihre Lieblinge den ganzen Tag zu betreuen und auf dem Weg ins Leben zu begleiten. Der Film zeigt auf unterhaltsame und fesselnd gespielte Art, dass Schule heute kein Honiglecken ist. Für die Brillanz dieses Einblicks erhielt er 2008 die Goldene Palme am Festival in Cannes.
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Goldene Palme 2008
Padre Padrone (1977)
Paolo & Vittorio Taviani
Italien
113′
Er gehört zu den Schlüsselfilmen des italienischen Kinos und des europäischen Kinos, er packte in den 1970er Jahren, in denen er in Cannes die Goldene Palme gewonnen hat, das Publikum und regte zu Diskussionen an: Padre padrone, jener Film, der den Gebrüdern Paolo und Vittorio Taviani zum internationalen Durchbruch verhalf und sie zum Vorzeigepaar Italiens machte (zu einer Zeit, in der Berlusconi noch nicht alles ruiniert hatte, was man Filmbranche nennen konnte und Filmkunst). Ein Bildungsstück im engsten Sinn des Wortes, ansetzend in der Schule eines sardischen Dorfes, aus der ein Bauer und Vater (Omero Antonutti) auftritt und von der real existierenden Figur des früheren Hirtenjungen Gavino Ledda mit einem Stecken ausgestattet wird, bevor seine Geschichte erzählt wird. Der Hirtenjunge Gavino wächst in einer archiaschen, von jahrhunderte alt wirkender Unterdrückung und Demütigung geprägten Welt auf. Mit sechs Jahren wird er von seinem Vater aus der Schule geholt, um die Schafe zu hüten und zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Schliesslich hat man ihn auf die Welt gestellt, damit er arbeiten kann und nicht zum Lernen. Gavino lernt vom Vater die Natur kennen, lernt Sehen und Lauschen, aber was ihm vorenthalten wird ist die Kultur, ist das Wissen. Auf dieses stösst er erst im Alter von 18 Jahren in der Armee, wo er endlich lesen und schreiben lernt und seine Freude am Wissen entwickelt. Freundschaftlich zur Seite steht ihm dabei ein junger Mann, mit dem er im Panzer Vokabeln durchgeht und Vergil rezitiert: Nanni Moretti, der eben erst seinen Film Io sono un autarchico gedreht hat und hier noch als Schauspieler wirkt. In Padre padrone beschreiben Paolo und Vittorio Taviani, frei der Biografie des realen Gavino Ledda folgend, einen Emanzipationsprozess, die Geschichte einer exemplarischen Möglichkeit, gegen alle Chancen zu gewinnen. Gleichzeitig ist er ein Dokument des Elends und der Hoffnungslosigkeit in den sardischen Bergen, aus dem der gebildete Hirtensohn ausbricht, um rückkehrend an der Verbesserung der Situation zu arbeiten.
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Goldene Palme 1977 & FIPRESCI
Uncle Boonmee Who Can Recall his Past Lives
Apichatpong Weerasethakul
Thailand
109′
Nach einem Nierenversagen fährt Onkel Boonmee aufs Land, um im Kreis seiner Familie zu sterben. Durch Yoga hat er ein ausgeprägtes Körperbewusstsein entwickelt, er ahnt, dass ihm nur wenige Stunden bis zum Tod bleiben. Im Haus am Rand des Regenwalds begegnet Boonmee beim Abendessen dem Geist seiner verstorbenen Frau Huay. Sie kümmert sich liebevoll um ihn und lässt ihn wissen, dass Geister nicht an Orte gebunden sind, sondern an lebende Menschen. Beide treffen sie ihren verschollenen Sohn Boonsong, der in der Gestalt eines Waldgeistes mit rot leuchtenden Augen erscheint. Boonmee und Huay können ihn an seiner Stimme erkennen. Gemeinsam mit Huay und Boonsong macht Boonmee sich auf den Weg durch den Dschungel, auf der Suche nach den Ursprüngen seines ersten Lebens. Der Cannes-Gewinner lässt uns in einer anderen Dimension schweben. ***** Kino als Meditationsraum Apichatpong Weerasethakul ist als Filmemacher bis zur Goldenen Palme in Cannes nur Gourmets der visuellen Künste ein Begriff gewesen. Jetzt entdeckt ihn endlich ein grösseres Publikum. Seine Filme sind ungewohnt, und sie sind dies im besten Sinn. Der Thailänder will keine Geschichten im gängigen Sinn erzählen, er schafft Räume, in denen sich unser Geist bewegen kann, in denen sich unsere Gedanken entfalten. Sein Kino ist ein visuelles Schreiben in der Zeit, die er unauffällig aber äusserst kunstvoll modelliert. Seine filmischen Räume laden ein zum Verweilen. Wer die Einladung annimmt, loslassen kann und sich auf das Gebotene einlässt, hat die Chance, eine andere Dimension des Kinos zu erfahren, in eine Art Trance zu geraten. Keine Hypnose vielmehr ein Ausklinken aus dem, was einen umtreiben mag. Klar, da gibt es die Figur des Onkel Boonmees, dessen Stunden gezählt sind und der sich noch einmal mit Menschen trifft, die ihm wichtig waren im Leben. Aber es tauchen in grösster Selbstverständlichkeit auch Menschen auf, die längst gestorben sind und die ihn gleichsam abholen von einem Seinszustand in den anderen. Hat man je einen sanfteren Tod gesehen als den dieses Films, wo die verstorbene Frau ihrem Mann aus der Zeit nach dem Leben die Hand reicht und die Begleiterin aus dem aktuellen Leben ihn loslässt? Wo Vergangenheit und Zukunft eins werden im Glauben an den Moment? Die Fragen, um die Weerasethakuls Film schwebt, sind elementar: Was sind wir? Wohin gehen wir? Was bindet uns? Was ist der Tod? Was ein Geist? Was ist die Seele? Wenn der Geist eines uns lieben Menschen weiter existiert, dann in unseren Gedanken, unserem Geist. Der Film Uncle Boonmee setzt dies visuell um und zeigt, was in Gedanken sichtbar ist, in Empfindungen. Ein Mann bereitet sich auf den Tod vor und begegnet den bereits dahingegangenen Geliebten. «Ich glaube an Seelenwanderungen zwischen Menschen, Pflanzen Tieren und Geistern», sagt Apichatpong Weerasethakul, «die Geschichte von Onkel Boonmee erzählt vom Verhältnis zwischen Mensch und Tier, zugleich überwindet sie die Linie, die beide trennt. Wenn das Kino so etwas zeigt, wird es zur gemeinsamen Erinnerung.» Die grosse Kraft dieses Films, sie steckt im absoluten Vertrauen darauf, dass das Kino ein wunderbarer Wahrnehmungsraum ist, der gemeinsame Erfahrungen schafft. Es lohnt sich, sich offen darauf einzulassen.
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Goldene Palme 2010
La cordillera de los sueños
Patricio Guzmán
Chile
85′
Nachdem Patricio Guzmán für «Nostalgia de la luz» in die Atacamawüste im Norden Chiles gereist war und für «El botón de nácar» nach Patagonien in den tiefsten Süden, befasst er sich im letzten Teil der Trilogie zur Heimat mit der zentralen Andenkette und dem Gedächtnis der bewegten Bilder. Persönlich sind alle seine Filme, aber in mancherlei Hinsicht ist dieser der intimste, der den Künstler bis zurück in die Ruinen des Hauses seiner Kindheit führt.
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L'Oeil d'Or ex-aequo - Bester Dokumentarfilm 2019
The Invisible Life of Eurídice Gusmão
Karim Aïnouz
Brasilien
139′
Rio de Janeiro, 1951. Eurídice und Guida sind zwei unzertrennliche Schwestern, die bei ihren Eltern leben und eigene Träume verfolgen: Eurídice möchte Pianistin werden, Guida sucht die grosse Liebe. Als Guida schwanger heimkehrt, bricht ihr Vater den Kontakt zwischen den beiden Töchtern ab. Karim Aïnouz schafft ein mehrschichtiges tropisches Melodram um zwei Frauen, deren Unabhängigkeit des Geistes unvermindert lebt, auch wenn ihre Träume vom patriarchalen Umfeld zerschlagen werden. Brasiliens Oscar-Einreichung 2020 bietet ganz grosses Gefühlskino.
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Prix Un certain regard 2019
Grosse Freiheit
Sebastian Meise
Österreich
116′
Deutschland 1968: Eine Zeit der Proteste und des Aufbruchs – allerdings nicht für Hans. Er wandert hinter Gitter, da er beim Sex mit einem Mann erwischt wurde. Nicht zum ersten Mal, denn Hans lässt sich von niemandem sagen, wie er zu leben und schon gar nicht, wen er zu lieben hat. Im Gefängnis begegnet er Viktor, die beiden Männer waren bereits früher Zellengenossen. Viktor verbüsst eine Strafe wegen eines aus Eifersucht begangenen Totschlags. Und Hans wegen des berüchtigten Paragraphen 175, der Liebe unter Männern unter Strafe stellt. Aus anfänglicher Abneigung entwickelt sich im Laufe der Zeit zwischen Hans und Viktor eine intensive Verbindung voller Respekt, Empathie – und vielleicht sogar so etwas wie Liebe… «Grosse Freiheit» feierte seine Weltpremiere am Festival in Cannes, wo er mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde. Regisseur Sebastian Meise klagt nicht nur den deutschen Paragraphen 175, der erst 1969 revidiert wurde, an. Er zeigt auch, dass sich Gefühle und Liebe nicht einfach einsperren lassen und erzählt von einem Mann mit unzerbrechlichem Lebensmut.
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Jurypreis 2021
Holy Spider
Ali Abbasi
Dänemark
118′
Eine Reihe von unaufgeklärten Morden an Prostituierten hält die Heilige Stadt Maschhad im Nordosten des Iran in Atem: "Spinnenmörder" nennen sie den Serienkiller, der von sich glaubt, die Arbeit Gottes zu verrichten, indem er die Strassen vom Dreck befreit. Die Journalistin Rahimi (Zar Amir Ebrahimi) wird von ihrer Zeitung losgeschickt, dem Fall nachzugehen. Sie bekommt als Frau in einer von Männern dominierten Welt ein Hindernis nach dem anderen in den Weg gelegt. Doch Rahimi gibt ihre Suche nach der Wahrheit nicht auf. Während die Behörden tatenlos zusehen, wie der Mörder ein Opfer nach dem anderen in sein Netz lockt, kommt sie dem Täter immer näher. Entsetzt muss sie feststellen, dass er von vielen Menschen in der Stadt als Held gefeiert wird, und seine Verurteilung mehr als ungewiss scheint. Nach dem betörenden Märchen «Gräns» inszeniert der iranische Regisseur Ali Abbasi mit «Holy Spider» einen fesselnden Thriller, der auf den wahren Begebenheiten um den «Spinnen-Killer» Saaed Hanai basiert, der zwischen 2000 und 2001 im Namen der Religion 16 Frauen ermordete. In Cannes 2022 wurde Zar Amir Ebrahimi als beste weibliche Hauptdarstellerin ausgezeichnet.
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Preis für Beste Schauspielerin 2022
The Angels' Share
Ken Loach
Vereinigtes Königreich
101′
Robbie wird zu gemeinnütziger Arbeit verdonnert und trifft dabei nicht nur auf drei Gleichgesinnte, sondern auch auf eine neue Leidenschaft: den teuersten und besten Malt Whisky der Welt. Um sich und seiner jungen Familie eine Zukunft zu ermöglichen, lässt er sich bald auf einen ausserordentlichen Coup ein: Irgendwo in den schottischen Highlands soll noch ein Fässchen dieses sagenhaft kostbarsten Whiskys existieren. Schon drei, vier Flaschen könnten ihm und seinen Freunden eine sorgenfreie Zukunft bescheren. Oder aber einige Jahre hinter Gittern. Fast 30 Filme hatte Ken Loach vor «Angel's Share» gedreht – und kaum je hat er sich so lebensbejahend gezeigt wie hier: Mit dem Publikums- und Juryliebling (Preis der Jury) des Filmfestivals Cannes, zaubert die britische Regielegende die nach wie vor warmherzigste Komödie seiner Karriere auf die Leinwand. Das ist ein Film mit authentischen Figuren, treffenden Dialogen und einigen der lustigsten Pointen, die Drehbuchautor Paul Laverty je geschrieben hat.
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Jurypreis 2012
mit Bonus
Yaaba (1989)
Idrissa Ouedraogo
Burkina Faso
86′
"Yaaba" ist Mooré und bedeutet in der Sprache der Mossi in Burkina Faso Grossmutter. Bila, ein zwölfjähriger Junge, nennt so die alte Sana, die bei den DorfbewohnerInnen als Hexe gilt und aus der Gemeinschaft verstossen wurde. Langsam fassen der Junge und die einsame Greisin Vertrauen zueinander. "Yaaba" erzählt auch ganz allgemein über das dörfliche Leben in Afrika. So fliessen viele Nebenaspekte ein: Streitigkeiten unter Eheleuten nicht nur in Bilas Familie, der Umgang im Dorf mit dem Säufer Noah, die Ausgestaltung eines grossen Festes, alltägliche Szenen beim Wasserholen, beim Verstauen von Vorräten oder auf dem Markt. Als Bilas Cousine Nopoko an Tetanus erkrankt, wird Sanas "böser Blick" dafür verantwortlich gemacht. Bila bittet die alte Frau um Hilfe. Während sie zum Heiler Taryam unterwegs ist, zündet ein Mann aus dem Dorf ihre Hütte an. Eine liebevoll gestaltete, detailreiche, poetisch-märchenhafte Auseinandersetzung mit dem Erwachsenwerden. Idrissa Ouedraogo erzählt von der Schönheit der Steppe Westafrikas, vom Gang der würdigen Greisin und von der unbekümmerten Spielfreude der Kinder. Er bedient sich dabei überwiegend ruhiger Bilder und langer Einstellungen, die dem Betrachter Zeit geben, Einzelheiten zu erfassen. Die Schauspieler sind ausnahmslos Laien und stammen überwiegend aus dem Dorf, das als Drehort diente. Die alte Frau, die die Rolle der Sana spielt, hatte in ihrem Leben zudem nie zuvor einen Film gesehen. Einfühlsam und gleichnishaft plädiert "Yaaba" für mehr Toleranz und eine vorurteilsfreie Weltsicht.
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FIPRESCI Preis 1984
La notte di San Lorenzo (1982)
Paolo & Vittorio Taviani
Italien
107′
Poesie des Widerstands La notte di San Lorenzo von Paolo und Vittorio Taviani ist jener Film, der vor einem Vierteljahrhundert an einem unvergesslichen Abend mehr als 8'000 Menschen auf der Piazza Grande in Locarno in seinen Bann zog mit seiner filmischen Zauberkraft und der Friedensbotschaft. Heimlich schleicht sich im Sommer 1944 eine Gruppe von BewohnerInnen aus ihrem Heimatdorf San Miniato in der Toskana, um den US-amerikanischen Befreiern entgegenzueilen. Die Zurückbleibenden suchen gemäss Anweisungen in der Kirche Schutz und fallem einem Vergeltungsschlag der Deutschen zum Opfer. Die Flüchtlinge durchleben unterwegs in der toskanischen Landschaft alle Stadien der Hoffnung und der Verzweiflung und sehen sich in einer legendär gewordenen Sequenz mit italienischen Faschisten konfrontiert. La notte di San Lorenzo ist an sich ein historischer Film in dem Sinn, als er von einer vergangenen Zeit erzählt. Durch die märchenhaft-mythischen Überhöhungen und melodramatischen Zuspitzungen lassen die Tavianis die Handlung aus dem bloss historischen abheben und den Film über die wunderbare Figur des Mädchens zur universellen Aussagekraft gelangen. Das ist ein Friedensfilm von elementarer Sinnlichkeit und Wucht. Walter Ruggle
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Grand Prix & Prix du jury oecumenique 1982
Es war einmal in Anatolien
Nuri Bilge Ceylan
Türkei
157′
Irgendwo in Anatolien. Es ist Nacht, und eine Gruppe von Leuten ist im Dunkel auf der Suche nach einem Tatort. Ein Mann soll umgebracht worden sein. Der Untersuchungsrichter will Fakten und Klarheiten, die Polizei betreut die Verdächtigten, ein Arzt soll die Obduktion vornehmen. Wo nur ist der Körper begraben? Vor uns enfaltet sich ein Krimi in Zeitlupe, hinein choreografiert in die Landschaft und in die Nacht. Über die Figuren erzählt sich das Leben hier, weit weg von allem und mittendrin. Aus dem Dunkel der Nacht tauchen ihre Geschichten an den Tag, ihre kleinen Dramen und das, was die Region prägt und andere abgeschiedene Flecken auf diesem Planeten. Nuri Bilge Ceylan zeigt uns, was in seiner Heimat im Verborgenen schlummert und wie wenige Sätze unter Umständen erhellend sein können. Die «Comédie humaine» hat er in halluzinierenden Nachtaufnahmen festgehalten. * * * * Aus dem Dunkel ans Licht Was ist ein Krimi? Das Onlinelexikon sagt: «Bei einem Krimi geht es in der Regel um ein Verbrechen, meist einen Mord oder ein sonstiges rechtlich schweres Vergehen, das den Leser, Hörer oder Zuschauer in Spannung versetzen soll. Mehrheitlich spielt ein Kommissar, ein Detektiv oder eine andere Hauptperson die Rolle des Ermittlers. In dieser Rolle findet er den eigentlichen Grund des Geschehens - häufig mit Zwischenfällen - heraus und entdeckt den Täter. Realistische Handlungsorte und gesellschaftliche Situationen, das heisst, die Anpassung an die jeweiligen historisch-gesellschaftlichen Bedingungen seiner Entstehungszeit, sind weitere Punkte, die Krimis gemeinsam haben.» Once Upon A Time in Anatolia vom türkischen Fotografen und Filmemacher Nuri Bilge Ceylan (Uzak) erfüllt alle diese Grundanforderungen eines Krimis, und dennoch überrascht uns der Film, weil er sich gegen alle gängigen Muster sträubt. Da war eine Tat, da sind die Täter und da läuft die Suche nach dem Opfer. Wir sehen, oder besser: Wir erfahren die Suche im Dunkeln. Aber die Spannung, das, was uns in diesem Krimi in Zeitlupe in Bann halten kann, sind nicht irgendwelche hektischen äusseren Ereignisse oder das schlaue Gebahren eines Kommissars, der den Überblick hat. Bei diesem Krimi sind die Zwischenräume und die Zwischenzeiten nicht ausgespart, wir sind mitten drin in der Suche nach der Wahrheit. Und wir merken bald einmal, dass die Suche nach dem Opfer viel stärker als gewohnt eine Betrachtung der Situation ist, in der die Tat geschehen konnte, der Umstände, die sie möglich machten und der menschlichen Rätsel, die sie und das Ganze in sich birgt. Der Kommissar hat ein krankes Kind zuhause, der Arzt ist geschieden, der Polizist kämpft mit der Ungeduld, der Staatsanwalt versteckt sich vor Fakten. Die Magie dieses Filmes und die Erzählkunst von Nuri Bilge Ceylan entfalten sich von innen heraus in einer Art bewegter Beschaulichkeit. Wenig geschieht im Sinne von äusserlicher Aktion, viel erhellt sich aufgrund des Geschehens und über die Äusserungen der einzelnen Figuren. Am Ende ist viel weniger wichtig, wer genau hinter der Tat steckt als warum sie möglich wurde und wer alles was zu verbergen hat. Ceylan will von der Rätselhaftigkeit seiner eigenen Heimat erzählen, ohne dass er die Rätsel alle lüften könnte und möchte. Im Gegenteil: Er bewahrt einige bravourös. Von ungemeiner Schönheit und Dichte sind die Nachtaufnahmen von Kameramann Gökhan Tiryaki, in denen auch der Wind zu uns sprechen kann. Diese feinen Abstufungen in den Tönen und Lichtspielen bekommt man nicht alle Tage zu sehen. Eine Sinnesreise also auch. Walter Ruggle
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Grand Prix 2011
Der Blick des Odysseus - To vlemma tou Odyssea (1995)
Theo Angelopoulos
Griechenland
169′
Ein Monument von Film hat der Grieche Theo Angelopoulos über Liebe, Leidenschaften und verlorene Unschuld in diesem Jahrhundert geschaffen. Mit Harvey Keitel, der wie Odysseus durch den Balkan irrt. In einer nordgriechischen Kleinstadt weilt ein in die USA ausgewanderter Filmemacher zu Besuch. Man zeigt sein letztes Werk, in dem er über Grenzen nachdachte, die sich die Menschen derzeit wieder vermehrt schaffen. Der Regisseur - er wird gespielt vom Amerikaner Harvey Keitel (Smoke) - besucht seine alte Heimat freilich aus einem anderen Grund: Er ist daran, einen Dokumentarfilm über die Gebrüder Manakis zu realisieren, die vor 90 Jahren das Kino auf den Balkan brachten und hier die ersten Filme realisierten. Vordergründig erzählt Theo Angelopoulos (Die Wanderschauspieler, Der Bienenzüchter) nun die Geschichte eines Mannes, der durch den Balkan reist, um die ältesten Filmrollen des Halbkontinents zu finden. Sie führt ihn und uns von Griechenland über Albanien, Mazedonien, Bulgarien nach Rumänien und von dort die Donau hinauf nach Belgrad, um schliesslich in Sarajewo zu landen, jener Stadt, dem Brennpunkt der europäischen Geschichte in 20. Jahrhundert. Doch dies ist nur die Oberfläche eines filmischen Ozeans, von der der Grieche gleichsam abtaucht in die unergründlichen Tiefen. Walter Ruggle
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FIPRESCI Preis 1995
Offret - Opfer (1986)
Andrei Tarkowski
Schweden
149′
In Opfer, dem letzten Film des russischen Regisseurs Andrei Tarkowski, bricht über die Geburtstagsfeier eines Schauspielers eine apokalyptische Katastrophe herein. Der ehemalige Schauspieler Alexander (Erland Josephson) feiert seinen Geburtstag zusammen mit seiner Familie und einigen Freunden in seinem Haus an der Küste. Es ist ein schöner Tag, bis im Radio die Nachricht von einer Katastrophe kommt, die die ganze Welt bedroht. Um alles wieder so sein zu lassen wie am Vortag, will Alexander ein Opfer bringen, aber ob das helfen wird?
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Grand Prix 1986 & FIPRESCI
Grand Prix 2002 & Beste Schauspielerin
Loveless
Andrey Zvyagintsev
Russland
122′
Boris und Zhenya stecken mitten in der Scheidung und streiten fast ununterbrochen. An das gemeinsame Apartment sind sie bloss noch durch das Verkaufsinteresse gebunden und planen schon ihre nahe Zukunft: Boris mit seiner schwangeren Freundin und Zhenya mit einem neuen Mann an ihrer Seite. Boris und Zhenyas gemeinsamer Sohn Aliocha geht in dem Rosenkrieg nahezu vergessen. Bis zu dem Tag, an dem er verschwindet…
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Jurypreis 2017
Like Father, Like Son
Hirokazu Kore-Eda
Japan
120′
Ryota und seine Frau Midori erfahren, dass ihr sechsjähriger Sohn Keita nicht ihr eigenes Kind ist, weil zwei Babys im Spital nach der Geburt vertauscht worden waren. Die Frage stellt sich, wollen sie und das andere betroffene Elternpaar den vermeintlichen Sohn gegen den wirklichen eintauschen? Nach sechs Jahren Kindheit? Wunderbar leicht kreist der Japaner Hirokazu Kore-eda um die Fragen, was es heisst, Eltern zu sein und was Kind. Eine Geschichte, die sinnlich und besinnlich berührt. Sind Sie Vater? Oder Mutter? Stellen Sie sich vor, man würde Ihnen mitteilen, Ihr sechsjähriger Sohn sei nicht Ihr eigenes Kind, weil es damals nach der Geburt im Spital zu einer Vertauschung kam, die erst jetzt eingestanden wurde. Möchten Sie nun «Ihr» Kind behalten, oder möchten Sie das Kind, mit dem sie dieersten sechs intensiven Jahre verbracht haben, gegen Ihr leibliches Kind eintauschen? Die Ausgangslage zu Hirokazu Kore-edas neuem Spielfilm hat es in sich und regt uns alle schon zu Gedanken an. Für Ryota, einen erfolgreichen und gut situierten Architekten, kommt die Nachricht, dass ein Sohn Keita eigentlich nicht sein Sohn ist, aus heiterem Himmel. Der Sechsjährige ist das einzige Kind, der Mittelpunkt einer beschäftigten Familie, wohl behütet und umsorgt. Die Nachricht von der Verwechslung will verarbeitet sein, und die Begegnung mit dem wirklichen Sohn, der bei einer anderen Familie aufwächst, macht die Sache nicht einfacher. Hirokazu Kore-eda ist ein Meister im Betrachten von familiären Situationen und einer, der es wie wenige versteht, mit Kindern zu arbeiten und von Momenten der Kindheit zu erzählen. «Nobody Knows» ist in starker Erinnerung, «Still Walking» auch. Am Festival von Cannes begeisterte «Like Father, Like Son» Publikum und Medien gleichermassen; der Film wurde von Steven Spielbergs Jury am Ende mit dem Prix du Jury geehrt und hat inzwischen von San Sebastian bis Vancouver Publikumspreise gewonnen - eine universell gültige Geschichte. «Like Father Like Son» ist eine ebenso unterhaltsame wie nachdenklich stimmende Betrachtung dessen, was Eltern sind und was das Elternsein und die Kindheit ausmacht. Im Kern geht Kore-eda dabei vor allem um die Frage, was denn ein Vater ist und was eigentlich eine Familie. Er erzählt aus der heutigen Welt, mitten in einer Grossstadt, die er soweit zurücknimmt, dass seine Figuren glänzen können und uns ihre Geschichte sinnlich und besinnlich berührt. Walter Ruggle
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Jurypreis 2013
Les Misérables
Ladj Ly
Frankreich
104′
Stéphane ist neu bei einer Polizei-Sondereinheit des Pariser Vororts Montfermeil. Mit Chris und Gwada stehen ihm erfahrene Teamkollegen zur Seite. Schon an Stéphanes erstem Arbeitstag wird klar, dass die drei sehr unterschiedlich auf die Spannungen unter den verschiedenen Gruppen im Ort reagieren. Dann gerät die Situation bei einer Verhaftung ausser Kontrolle – und dabei filmt eine Drohne jede Bewegung der völlig überforderten Polizisten. Regisseur Ladj Ly führt uns ins pulsierende Leben von Montfermeil bei Paris, wo er selbst aufgewachsen ist. Ein Ort, laut, bunt, wild und roh. Hier liess Victor Hugo 1862 seinen Roman «Les Misérables» («Die Elenden») spielen. Hier muss man, um zu bestehen, die Regeln der Strasse kennen. Ladj Ly kennt sie, das spürt man vom ersten Bild seines Spielfilms an. Am Festival in Cannes wurde er mit dem Jury-Preis ausgezeichnet, Frankreich schickt ihn ins Rennen um die Oscars 2020. «Les Misérables» ist einer der stärksten französischen Filme seit dem Kult gewordenen «La Haine»: Ein Hochspannungs-Thriller, der vor Dringlichkeit vibriert - authentisch, eindringlich, explosiv.
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Jurypreis 2019
Capharnaüm - Stadt der Hoffnung
Nadine Labaki
Libanon
126′
Zains Eltern sind zu arm, um ihn bei der Geburt registrieren zu lassen. So besitzt er keine Papiere und ist damit seiner Grundrechte beraubt. Doch Zain ist eine Kämpfernatur. Geschickt schlängelt er sich durch die Strassen Beiruts. Um seine zahlreichen Geschwister zu ernähren, schleppt er Waren für das Lebensmittelgeschäft ihres unbarmherzigen Vermieters Assaad. Ausgerechnet mit diesem soll seine 11-jährige Schwester Sahar verheiratet werden. Zain setzt alles daran, dies zu verhindern – vergeblich. Schliesslich nimmt er Reissaus. In einem Vergnügungspark lernt er Rahil kennen. Sie bietet Zain Obdach, wenn er dafür ihren einjährigen Sohn hütet. Als Rahil eines Abends nicht mehr zurückkehrt, nimmt sich Zain liebevoll des Kleinen an. Mit viel Empathie blickt Nadine Labaki auf die oft verborgene Welt der Strassenkinder, die sie ins Zentrum ihres Films rückt. Dabei stechen die aussergewöhnlichen schauspielerischen Leistungen der nicht professionellen Darsteller hervor. Entstanden ist ein humanistischer Film mit Tiefgang. Die Regisseurin sagt: «Das Gericht, vor das ich die Eltern im Film stelle, das sind wir alle. Mein Film wendet sich an das ganze System, das diese Kinder im Stich lässt.» - «Capharnaum» wurde in Cannes 2018 mit dem Preis der Jury ausgezeichnet und war 2019 auf der Shortlist für die Oscars.
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Jurypreis & Preis der Ökumenischen Jury 2018
Cold War
Paweł Pawlikowski
Polen
88′
Eine Liebesgeschichte für die Ewigkeit: Wiktor begegnet Zula bei einem Vorsingen. Er engagiert die eigensinnige junge Frau mit der göttlichen Stimme ohne gross nachzudenken. Zwischen den beiden entflammen sofort heftige Liebesgefühle, ihre Leidenschaft scheint keine Grenzen zu kennen. Doch Wiktors Künstlergruppe wird zunehmend politisch vereinnahmt. Anfangs der 1950er-Jahre nutzt er einen Auftritt in Ostberlin, um sich in den Westen abzusetzen. Während Wiktor in Paris den Jazz entdeckt, führt die in Polen gebliebene Zula ihre eigene Karriere fort. Vergessen können sich die beiden nicht – und in Warschau, Paris oder Split führt das Leben die Liebenden immer wieder für kürzere oder längere Zeit zusammen. Pawel Pawlikowski lässt seinem Spielfilm «Ida», für den er 2014 einen Oscar gewonnen hat, ein weiteres Meisterwerk folgen: In «Cold War – Der Breitengrad der Liebe» erzählt er von der unbändigen Kraft der Gefühle, von einer Amour fou im Strudel der Zeit. Sein am Festival in Cannes mit dem Regie-Preis ausgezeichneter Film überzeugt mit einer starken Geschichte, die in ihrer brillanten Intensität lange nachwirkt. Zauberhaftes Kino mit wundervollen Bildkompositionen und hinreissender Musik.
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Beste Regie 2018
Antonio das mortes (1969)
Glauber Rocha
Brasilien
99′
In einem Dorf im Nordosten erscheint ein «Cangaceiro» und gibt sich als Reinkarnation des berühmten Lampião aus. Antônio das Mortes, der gedungen wurde, das Böse in Gestalt der Cangaceiros und Propheten auszurotten, macht sich auf den Weg, ihn zu treffen und es beginnt ein Duell zwischen dem «Drachen des Bösen» und dem «Heiligen Krieger». Ein Film, so gewalttätig und schön wie das Sertão, der Nordosten Brasiliens, in dem Glauber Rocha sein opernhaftes und vielschichtiges Werk drehte.
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Beste Regie 1969
Nuestras madres
César Díaz
Guatemala
76′
Guatemala war während dreissig Jahren ein Land im Bürgerkrieg. Ernesto ist ein junger Forensiker, der heute hilft, Menschen zu identifizieren, die in jener Zeit verschwunden sind. Eines Tages glaubt er, eine Spur seines Vaters gefunden zu haben, der als Guerillakämpfer zu den Verschollenen gehört. Und er macht eine unerwartete Entdeckung. «Nuestras Madres» ist ein zurückhaltender Film. Unprätentiös gestaltet César Díaz seine Erzählung, und gerade daraus zieht der Film seine emotionale Kraft und seine stille und würdevolle Schönheit. Der Filmemacher weiss, dass seine Arbeit verblasst vor diesen Frauen, diesen Müttern und Töchtern, die Gerechtigkeit fordern und Mühe haben, sich Gehör zu verschaffen. Es ist ihre Suche nach den Verschwundenen, die den dramatischen Faden der Geschichte bildet, zu dem sich Ernestos persönlicher Wunsch gesellt, endlich herauszufinden, was mit seinem eigenen Vater geschehen ist. Die Handlung spielt sich vor dem Hintergrund eines Prozesses ab, in dem Frauen über die erlittenen Misshandlungen aussagen müssen. Es geht um späte Gerechtigkeit: Die Suche nach den Verschollenen wird von privaten Initiativen durchgeführt, weil die Behörden weitermachen und vergessen wollen. Der zutiefst bewegende Spielfilm wurde in Cannes als bestes Erstlingswerk mit der Caméra d’Or ausgezeichnet.
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Caméra d'Or 2019
Ilo Ilo
Anthony Chen
Singapur
99′
Jiale ist ein ziemlich widerborstiger Sohn, der sowohl in der Schule als auch zuhause gerne aneckt. Seine Eltern sind stark beschäftigt und engagieren eine Nanny, die sich um den Haushalt und den Buben kümmern soll. Er lehnt sie ab, aber Teresa wird sein Herz zu erobern wissen. 15 Minuten Standing Ovation in Cannes und ausgezeichnet als bester Erstling führt uns Anthony Chen vor Augen, was gutes Kino ausmacht: Humor, Emotion und Suspense.
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Caméra d'Or 2013
La tierra y la sombra
Acevedo César Augusto
Kolumbien
98′
Alfonso ist ein alter Bauer, der nach Hause zurückkehrt, um sich um seinen schwerkranken Sohn zu kümmern. Er entdeckt sein altes Haus wieder, wo die Frau, die einmal seine Ehepartnerin war, noch immer lebt mit seiner Schwiegertochter und dem Enkelsohn. Die Landschaft, die ihn erwartet, gleich einem Ödland. Weite Zuckerrohrplantagen umgeben das Haus und produzieren immerwährende Aschenwolken. 17 Jahre, nachdem er seine Familie verlassen hat, versucht Alfonso wieder dazuzugehören und seine Familie zu retten.
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Caméra d'Or 2015
Nobody Knows (2004)
Hirokazu Kore-Eda
Japan
141′
Es war der Film, der in Cannes sämtliche Herzen auf Anhieb erobert hat und die Cinéphilen in den hellsten Tönen schwärmen liess: "Nobody Knows" von Hirokazu Kore-eda. Dabei ist die Geschichte des Films eine denkbar einfache: vier Geschwister, abgeschlossen von der Aussenwelt. Zur Schule gehen sie nicht. Etwas Rätselhaftes umgibt ihr Leben. Eines Tages ist auch die Mutter fort. Und die vier beginnen, auf sich gestellt, inmitten der modernen Welt zu verwildern. Zögerlich verlassen sie ihre Wohnung, und eine magische Odyssee der Weltentdeckung beginnt, voller Nüchternheit und Poesie. Vier Jahreszeiten ziehen vorüber und eine Kindergeschichte, wie man sie selten zu sehen bekommen hat im Kino. "Nobody Knows" ist das, was man als Meisterwerk bezeichnet, ein schlicht grossartiger Film. Hirokazu Kore-eda gehört längst zu den bedeutendsten Regisseuren des Kinos, nicht nur des japanischen. Aber er ist ein Stiller, dessen Geschichten sich auf den ersten Blick stark voneinander unterscheiden und beim zweiten Hinschauen wiederkehrende Themen und Motive offenbaren und eine Stringenz in der Erzählung, die ihresgleichen sucht. Kore-eda ist ein visueller Autor, der den Reichtum der Ausdrucksmöglichkeiten des Kinos kennt und weiss, dass dieser ganz besonders im Stillen ruht. Sein Kino ist denn auch ein geradezu meditatives, das einen mitträgt. Unter den Fragen, die den Japaner interessieren, dominieren die Suche nach dem Greifbaren am Lebenssinn und die Absenz der Väter. Als Dokumentarist hat er unzählige Menschen befragt und porträtiert, die sich mit dem Tod beschäftigt haben, und aus dieser Erfahrung heraus sind so grossartige Filme wie "Maboroshi no hikari" und "After life" entstanden, Filme, in denen das Lebensende Anlass bietet, das Leben zu betrachten und auf seinen Sinn hin abzutasten: Was ist das, was bleibt? Wie wäre es, wenn sich der Mensch zu Lebzeiten um die Pflege dessen, was bleibt, kümmern würde? Mit unendlicher Geduld beobachtet Hirokazu Kore-eda den Alltag von vier allein gelassenen Kindern in einer Grossstadt, in der es alles im Überfluss geben würde. Einem Seismographen gleich registrieren seine Kamera und sein Tongerät die Bewegungen im System der reinen Kinderfamilie. Wir werden Mitbewohnende, dort wo alle Erwachsenen ausgeschlossen bleiben. Wir erleben vier Jahreszeiten einer Kindheit ohne Aufsicht und schauen atemlos zu und mit Herzklopfen. Walter Ruggle
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Bester Schauspieler 2004
Three Faces
Jafar Panahi
Iran
101′
Der bekannten Schauspielerin Behnaz Jafari wird eine Videobotschaft zugespielt, in der eine junge Kollegin eindringlich um Hilfe bei der Flucht vor ihrer konservativen Familie bittet. Von der Situation des Mädchens berührt, macht sie sich gemeinsam mit ihrem Freund, dem Regisseur Jafar Panahi, auf die Suche. Die Reise führt die zwei in die abgelegenen Berge des nordwestlichen Irans, wo die Traditionen der Vorfahren weiterhin das Leben bestimmen. Auf ihrer Reise erleben sie wunderliche Abenteuer – etwa wenn die einspurige Bergstrasse nur dank ausgeklügelter Hupsignale passierbar wird oder eine alte Frau im ausgehobenen Grab probeliegt. Nach «Taxi Teheran», der die Herzen des Publikums im Sturm eroberte, nimmt uns Jafar Panahi in seinem liebevollen Roadmovie «Three Faces» erneut mit auf eine pointenreiche Fahrt durch seine Heimat. Mit Humor und Feingefühl schafft dem iranischen Regisseur ein hoffnungsvolles Plädoyer für Freiheit und Menschlichkeit, das aktueller und globaler nicht sein könnte. Ein intelligentes Kinovergnügen, das in Cannes den Preis für das beste Drehbuch gewann.
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Bestes Drehbuch 2018
Portrait de la jeune fille en feu
Céline Sciamma
Frankreich
121′
Was für ein subtiler Blick zurück in eine andere Epoche. Bretagne, man schreibt das Jahr 1770. Die Malerin Marianne wird beauftragt, die adelige Braut Héloïse zu porträtieren. Diese verwehrt sich jedoch dem Erstellen eines Hochzeitsporträts und damit indirekt der Hochzeit selbst. So muss Marianne einen Weg finden, die rebellische Héloïse im Geheimen zu malen. Nach «Tomboy» und «Bande de filles» hat Céline Sciamma eine malerische Liebesgeschichte geschaffen. Die Regisseurin und Drehbuchautorin, die unter anderem auch am erfolgreichen Animationsfilm «Ma vie de Courgette» mitgewirkt hatte, erhielt in Cannes 2019 für das stimmige «Portrait de la jeune fille en feu» den Preis für das beste Drehbuch. Viel Lob bekamen auch die beiden Hauptdarstellerinnen Adèle Haenel und Noémie Merlant, die zum malerischen Bild aus dem 18. Jahrhundert beitragen. Wer den Film verpasst hat, sollte diese subtile doppelte Betrachtung der Betrachteten nachholen. Und wer ihn gesehen hat: Wieder schauen.
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Bestes Drehbuch 2019
Die Reise nach Kythira - Taxidi sta Kythira (1984)
Theo Angelopoulos
Griechenland
139′
Was ist Heimat? Spiros, ein ehemaliger Partisan, kehrt nach 32 Jahren Exil in der Sowjetunion in seine griechische Heimat zurück. Hier wird er in jenem Dorf, das er einst verteidigt hat, Zeuge eines in Gang befindlichen Ausverkaufs von Boden wie von Idealen. Spiros versucht sich zu wehren, derweil sein Sohn, der Filmemacher Alexander, die Geschichte seines Vaters in einem Film fassen möchte. Theo Angelo-poulos selber bezeichnete den Film als eine Art Otto e mezzo und er beschrieb damit einerseits die Krise, in die hinein ihn der vorangegangene Mammut O Megalexandros gestürzt hatte, aber auch die Tatsache, dass er mit der Figur eines Filmemachers das Erfassen und Erzählen von Wirklichem thematisiert. Reise nach Kythira leitete eine neue Phase im Schaffen des Griechen ein. In den folgenden drei Filmen stehen ein Vater und sein Sohn, ein ins Alter gekommener Vater sowie ein Bub und seine Schwester im Zentrum. Die Handlungen sind in der Gegenwart angesiedelt, wobei ihre Wurzeln in der Geschichte liegen, von der in der Historischen Trilogie die Rede war. Der heimkehrende Spiros in Reise nach Kythira war ein Partisan und hat sich nach Russland ins Exil begeben. Jetzt kommt er zurück und findet jene Heimat, für die er einst sein Leben aufs Spiel gesetzt hatte, nicht mehr. Als Parallelhandlung, die sich mit der Haupthandlung trifft und mit ihr eins wird, erleben wir den Sohn, der einen Film vorbereitet über einen Vater, der aus dem Exil heimkehrt und daheim heimatlos ist. Unvergesslich ins Gedächtnis eingeschweisst hat sich das geniale Ende des Films, in dem der alte Mann mit seiner Frau aufs offene Meer hinaustreiben, weil er die notwendigen Papiere nicht hat und so auf internationale Gewässer abgeschoben wird. Walter Ruggle
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Bestes Drehbuch 1984 & FIPRESCI
Zvizdan - Mittagssonne
Dalibor Matanic
Kroatien
123′
ZVIZDAN – MITTAGSONNE beleuchtet drei Liebesgeschichten, die sich in drei aufeinander folgenden Jahrzehnten in zwei von einer langen Geschichte gegenseitigen Hasses geprägten Nachbarsdörfern abspielen. Vor dem Hintergrund ethnischer Spannungen auf dem Balkan erzählt der Film von der Zerbrechlichkeit – und der Intensität – einer verbotenen Liebe, von möglicher später Versöhnung, aber auch vom Aufbruch einer neuen Generation, die von vergangenen Kriegen nichts mehr wissen will.
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Prix Un certain regard 2015
Snow - Schnee (2008)
Aida Begic
Bosnien und Herzegowina
100′
Sechs Frauen, ein alter Mann und fünf Kinder leben in Slavno, einem kleinen Dorf, das fernab der Welt zu liegen scheint und doch in den 90er Jahren vom Krieg in Bosnien heimgesucht worden war. Jetzt soll ihr Dorf für ein Ferienzentrum an Serben verkauft werden. Sollen die Frauen das Angebot wahrnehmen und ihr verlassenes Dorf abgeben? Oder sollen sie bleiben? Das vielversprechende Debüt einer jungen Filmerin, sanft und berührend. Spuren im Schnee «Der Schnee fällt nicht, um den Hügel zu bedecken, er fällt, damit jedes Tier eine Spur seines Vorübergehens hinterlassen kann.» Welches sind die Spuren, die wir im Schnee von gestern hinterlassen? Für die Bosnierin Aida Begic, die den Balkankrieg als Jugendliche erlebte, war und blieb das eine zentrale Frage. Denn zu den Übeln der Geschichte gehört es auch, dass sie oft genug keine sichtbaren Spuren hinterlässt. Jedenfalls würde man dem kleinen bosnischen Flecken auf den ersten Blick nicht ansehen, was die Menschen da durchlebt haben. Alles wirkt so friedlich, idyllisch und stimmig. Erst mit der Zeit scheinen im Alltag die kleinen Dinge auf, die eben anders sind als in irgendeinem anderen entlegenen Bergdorf in Europa. Rein äusserlich fällt als Erstes auf, dass da praktisch nur Frauen leben. Der Grossvater und der Knabe bilden die Ausnahmen. Es sind Frauen, die verheiratet waren, Kinder hatten und Männer. Der Krieg hat ihnen die Geliebten genommen, sie wissen teilweise nicht einmal wie und wo. Und jetzt sind sie da und leben ein Leben, dem sie erst wieder so etwas wie Sinn abgewinnen müssen. Wie sie das versuchen, davon erzählt Aida Begic in ihrem berührenden Erstling. Sie tut es ganz still, blickt genau hin, setzt präzis in Szene, arbeitet bewusst mit dem Schweigen. So hat sie einen Film gestaltet, der das Unsichtbare erkennbar macht. Vordergründig geht es um die Frage, ob die Frauen an dem verlorenen Ort das Geld der Spekulanten annehmen und in die Stadt ziehen sollen, weil sie dort eine bessere Zukunft erwarten können. Aber wollen sie wirklich weg? Und warum? Der Film war für mich die nachhaltigste Entdeckung am Filmfestival von Cannes, wo er, ganz still, in einer Nebensektion lief. Walter Ruggle
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Grand Prix "Semaine de la Critique" 2008
Le Havre
Aki Kaurismäki
Frankreich
93′
Marcel Marx (André Wilms), früher Autor und wohlbekannter Bohémien, hat sich vor längerer Zeit in sein frei gewähltes Exil, die französische Hafenstadt Le Havre, zurückgezogen. Hier geht er inzwischen der ehrenwerten, aber nicht sonderlich einträglichen Tätigkeit eines Schuhputzers nach. Den Traum vom literarischen Durchbruch hat er längst begraben, und trotzdem führt er ein zufriedenes Leben mit seiner Frau Arletty (Kati Outinen). Doch plötzlich erkrankt Arletty schwer, gleichzeitig kreuzt das Schicksal seinen Weg in Gestalt des minderjährigen Flüchtlings Idrissa (Blondin Miguel) aus Afrika. Und so ist Marcel gezwungen, sich noch einmal gegen die menschliche Gleichgültigkeit zu erheben. Als Waffen stehen ihm einzig sein unerschütterlicher Optimismus und die ungebrochene Solidarität der MitbewohnerInnen seines Quartiers zur Verfügung. Mit ihrer Hilfe tritt er gegen den blinden Machtapparat des Staates an, der die Schlinge um den Flüchtlingsjungen immer enger zieht. Es wird Zeit für Marcel, seine Schuhe zu polieren und die Zähne zu zeigen. «Le Havre» ist Aki Kaurismäkis poetisch stilles Aufbegehren gegen die Gleichgültigkeiten unserer Zeit. Thomas Allenbach schrieb: «In seinem bislang letzten abendfüllenden Spielfilm erweist Aki Kaurismäki erneut dem französischen Kino die Reverenz. Schauplatz ist Le Havre in der Normandie, das durch Marcel Carnés Le quai des brumes in die Filmgeschichte eingegangen ist. Le Havre, das ist bei Kaurismäki aber nicht bloss eine konkrete Stadt – der Hafen spielt in seinem Werk als Ort der Passage und als Chiffre für die Möglichkeit des Aufbruchs eine zentrale symbolische Rolle.»
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FIPRESCI-Preis 2011
Lerd - A Man of Integrity
Mohammad Rasoulof
Iran
118′
A Man of Integrity gewann in Cannes den Preis der Sektion «Un Certain Regard». Der engagierte Filmemacher Mohammad Rasoulof erzählt von Reza, der sich aus der Stadt zurückgezogen hat und mit Frau und Kind ein beschauliches Leben als Fischzüchter in einem Dorf im Norden Irans führt. Doch auch auf dem Land herrschen Korruption und Gewalt. Ein Grossfabrikant, der beste Beziehungen zur Regierung unterhält, zwingt die lokalen Bauern und kleinen Unternehmer mit allen Mitteln in ein Netz der Abhängigkeit. Packendes Kino. Rasoulof zögert nicht: Von den ersten Bildern an macht er spürbar, dass in der beschaulichen Region, in der er seinen Film angesiedelt hat, ein Drama schlummert. Reza bekommt von einem Bankangestellten erklärt, wie er die Regeln umgehen kann und seine Schulden nicht zurückzahlen muss. Man kann sich den Mut vorstellen, den es für die gesamte Filmequipe braucht, sich in ein Projekt zu stürzen, das so brennend aktuelle und heisse Themen anspricht wie die Korruption im Land. Auch hier in der iranischen Provinz, die so friedlich ausschaut, während jeder seine Spiele treibt - zum schieren Überleben. Der Direktkeit, in der Mohammad Rasoulof erzählt und Dinge anspricht, die anzusprechen tabu sind, gebührt Respekt; die visuelle Kraft und die packende Erzählung tragen dazu bei, dass der Film auch weltweit wahrgenommen wird. Der Filmemacher begnügt sich nicht mit der Beschreibung eines sozio-politischen Zustands. Seine Figuren wirken real, aus dem Leben gegriffen und im Leben kämpfend. Im Fall von Reza und seiner Frau: um die schiere Würde. Wie können sie reagieren und sich verteidigen angesichts der Angriffe, denen sie ausgesetzt sind? Zu Rasoulofs Kunst gehört es, die privaten Konflikte mit den ökonomischen in Beziehung zu setzen. So wird A Man of Integrity auch zu einem Genrefilm voller Suspense, in dem die Figuren ums Überleben kämpfen. Die Erzählung wird getragen von naturalistischen Bildern und einer ultra-minimalistischen Tonspur, die mit den Geräuschen der Natur arbeitet und uns die Chance gibt, uns auf das Geschehen einzulassen. Es ist ein Film, der tief verwurzelt ist im iranischen Leben, der aber gleichzeitig eine universelle Reflexion entwickelt, indem er fragt: Wie weit kann ein Mensch seine Integrität behalten, wenn er gegen ein korruptes System antreten muss? Martial Knaebel
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Tokyo Sonata (2008)
Kiyoshi Kurosawa
Japan
120′
Die Sasakis sind eine ganz gewöhnliche Familie in Tokyo. Vater Ryuhei widmet sich mit Leib und Seele seiner Arbeit als Businessman. Seine Frau Megumi hat ihre Arbeit aufgegeben, um den Haushalt zu führen und die beiden Kinder zu betreuen. Der ältere der Buben ist Takashi. Er besucht das College und macht der Mutter das Leben nicht einfach. Der jüngere, Kenji, ist ein sensibler Junge und steckt noch in der Primarschule. Eines schönen Tages verliert der Vater seine Anstellung. Er erzählt seinen Söhnen und der Frau nichts davon, packt weiterhin jeden Morgen seine Aktentasche und macht sich auf den Weg zu seiner nunmehr fiktiven Arbeit. Allmählich tauchen aber Brüche in der vermeintlichen Normalität der Familie Sasaki auf, und wir werden Zeugen, wie jedes Mitglied der Familie zumindest vorübergehend durchdreht. Eine packend aktuelle Geschichte. ************* Das Kribbeln beginnt innen Alle reden und schreiben von der Finanzund Wirtschaftskrise. In Zahlen und Analysen ist so etwas unheimlich abstrakt, denn welcher halbwegs gesunde Geist kann sich unter einem Verlust von 40 Milliarden oder so etwas vorstellen? Interessanter und auch gruseliger wird es, wenn man in die Gesellschaft hinein blickt, die so etwas hervorbringen kann, zum Beispiel in die japanische. Sie ist besonders reizvoll, weil so vieles in Japan seine wohlgeordnete Struktur hat und nach strengen Vorgaben funktioniert. Das ist packend und beruhigend dort, wo es beispielsweise um technische Abläufe geht wie das Fahren in den ultraschnellen Zügen. Das ist nicht mehr so einfach, wenn wir in jene Bereiche vordringen, in denen es ganz einfach menschelt. Zum Beispiel: in einer gewöhnlichen Familie. Kiyoshi Kurosawa ist ein Regisseur, der bei uns noch wenigen bekannt ist, dabei hat er schon eine lange Reihe von Filmen gestaltet. Normalerweise wurden diese dem Genre des Horrors zugeordnet, obwohl das korrekt nie war. Denn Kiyoshi Kurosawa, der mit dem grossen Meister Akira nicht verwandt ist, hat nie den oberflächlichen Schrecken gesucht in seinen Arbeiten; er hat eher die Abgründe und Traumwelten des Menschen ausgelotet und dabei so hochmoderne Filme gestaltet wie Pulse oder Cure. Jetzt kehrt er in Tokyo Sonata auf alle Fälle ganz in die Realität zurück und inszeniert zunächst ein Stück Kleinfamilien- und Arbeitsalltag in einergrossen Stadt wie Tokyo. Er zeichnet seine Figuren präzis, zeigt bei jedem Familienmitglied die kleinen Rissstellen, die zu grösseren Brüchen führen können und hängt das alles auf an der Entlassung des Vaters und dessen Versuch, weiterhin so zu tun, als wäre nichts geschehen. Das Gesicht wahren, nennt man das, den äusseren Schein. Zum Faszinierenden an diesem jüngsten, in Cannes und Chicago je mit dem Jurypreis ausgezeichneten Film, gehört nun genau die Kunst Kurosawas, diese Bruchstellen, die sich bei uns allen finden, in seiner Filmfamilie zu orten und aufzubrechen. Für einen Moment lässt er die längst gespielte Harmonie ins Disharmonische kippen und alle auf eine kleine, abenteuerliche Reise schicken, um am Ende hoffnungsvoll eine neue Harmonie zu finden, vielleicht jetzt eine aufrichtige. Man könnte Tokyo Sonata als Thriller der Gefühlswelten bezeichnen. Es ist ein Film, der unter die Haut geht, weil er so brennend aktuell ist in seinem Thema. Denn im Gegensatz zu den Zahlenmeldungen kennen wir alle das Familienleben und wissen auch um die ganz gewöhnlichen Ängste. Kiyoshi Kurosawa setzt sie packend um – das ist die Chance, ihn nun zu entdecken. Walter Ruggle
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Jury Prize "Un Certain Regard" 2008
Die Ballade von Narayama (1982)
Shohei IMAMURA
Japan
130′
Friedliches Leben und Sterben sind ein zentrales Thema in diesem Meisterwerk des Japaners Shohei Imamura, einer Literaturverfilmung nach einem 1956 erschienenen Text von Shichiro Fukazawa, angesiedelt in der Bergregion von Narayama. In einem kleinen Bergdorf am Rand eines Tales müssen alle, die siebzig Jahre alt geworden sind, die Kom-mune verlassen und auf einen bestimmten Berg steigen, um zu sterben. Wer sich der Tradition widersetzen sollte, bringt seine eigene Familie ins Unglück. Die alte Orin ist 69jährig und in diesem Winter dran, auf den Berg zu steigen. Aber zuerst muss sie sich noch darum kümmern, dass ihr ältester Sohn Tatsuhei endlich eine Frau findet. Shohei Imamura hat mit der Ballade von Narayama seinen schönsten Film gestaltet, eine bewegende Geschichte um Urfragen des Seins, hinein inszeniert in eine traumhaft schöne japanische Berglandschaft und in eine Natur, in der die Menschen ein integraler Bestandteil sind. Zu dieser Natur gehört das Kommen und Gehen, und von diesem handelt der Film, zwischen den beiden Polen entwirft sich das Dasein. Dieses mehrfach ausge-zeichnete, prächtige Werk gehört zu den Schlüsselmomenten des japanischen Kinos und zu den schönsten Literaturverfilmungen der Filmgeschichte.
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Goldene Palme 1983
Bab el-oued City (1994)
Merzak Allouache
Algerien
92′
Bab el-Oued ist ein turbulenter historischer Stadtteil von Algier. Hier arbeitet der junge Boualem in einer Bäckerei. Als er sich an einem Nachmittag zu Hause ausruhen will, schreckt ihn die Stimme des Vorbeters auf, die aus einem Lautsprecher auf der Terrasse seiner Wohnung über die Stadt dröhnt. In plötzliche Wut versetzt, demontiert Boualem mit wilder Entschlossenheit den Lautsprecher und wirft ihn ins Meer. Diese Tat, die er sich selber nicht richtig erklären kann, bringt das Quartier in Aufruhr. Eine Gruppe junger Männer macht sich, unter der Führung von Saïd, auf die Suche nach dem Schuldigen, um ihm eine Lektion zu erteilen. Packende Ereignisse führen durch das fast mythische Bab el-Oued. Sie lassen eine Atmosphäre entdecken, die oft auch komische und liebenswerte Seiten hat: Frauen auf den Terrassen oder in ihren Häusern, Tagediebe und junge Menschen ohne Arbeit, im Bann von Drogen oder kleinen Delikten, orientierungslos, oft verloren oder von zunehmender Intoleranz gepackt. Und schliesslich ist da auch die verborgene Liebe zwischen Boualem und Yamina, der Schwester von Saïd. Der Film ist eine stimmige Momentaufnahme vom Algier der beginnenden Krise.
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FIPRESCI Preis 1994
In the Fog
Sergei Loznitsa
Weissrussland
123′
1942 hält die Wehrmacht den westlichen Teil der Sowjetunion besetzt, wo nur noch Partisanen der Wehrmacht erbitterten Widerstand leisten. Nach einem Sabotageakt starteten die Besatzer eine umfangreiche Vergeltungsaktion. Einige Partisanen werden festgenommen und gehängt, nur Sushenya wird wieder freigelassen. Sofort ist seinen Kameraden klar, dass er seine Mitkämpfer verraten haben muss. Doch Sushenya ist unschuldig. Burov und Voitik erhalten den Befehl, Sushenya hinzurichten. Sushenya ergibt sich den Beiden und damit der unerbittlichen Logik des Krieges, der sie folgen. Durch den Wald folgt er ihnen an den Ort, wo er hingerichtet werden soll. Doch kurz bevor der tödliche Schuss fällt, werden sie überfallen und Burov und Voitik schwer verwundet. Jenseits von Freundschaft oder Feindschaft ist es an Sushenya, eine moralische Entscheidung zu treffen in einer Welt, die von grausamer Logik beherrscht wird. In seiner Verfilmung einer Novelle von Vasily Bykov stellt der Weissrusse elementare Fragen des menschlichen Daseins und führt uns vor Augen, in welche Situationen einer geraten kann, ohne Schuld auf sich geladen zu haben. Sein Film, den er mitten in der Unschuld der Natur gedreht hat, ist zwar in der Vergangenheit von 1942 angesiedelt, doch das, was er erzählt, ist gegenwärtig und universell. Ein klassisches Drama, das Leo Tolstoi geschrieben haben könnte und Andrei Tarkowski in Bilder umgesetzt.
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FIPRESCI Preis 2012
Toni Erdmann
Maren Ade
Deutschland
162′
Winfried (Peter Simonischek) ist ein 65-jähriger, gemütlicher Musiklehrer mit Hang zu Scherzen. Seine Tochter Ines (Sandra Hüller) ist als ehrgeizige Karrierefrau das pure Gegenteil. Als der Vater unangekündigt und in alten Jeans in der Lobby ihrer Firma in Bukarest auftaucht, bemüht sich Ines, gute Miene zu machen. Sie schleppt ihn mit zu Empfängen und lässt ihn bei sich wohnen. Wegen seiner Witze und der unterschwelligen Kritik an ihrem Lebensstil kracht es aber schon bald zwischen den beiden. Statt abzureisen verwandelt sich Winfried in Toni Erdmann, sein mutiges Alter Ego mit Scherzgebiss und Perücke. Er gibt sich als Lebensberater von Ines? Chef aus und bringt sie in einige peinliche Situationen. Doch je mehr sich Vater und Tochter streiten, umso näher kommen sie sich. Mit «Toni Erdmann» ist Regisseurin und Drehbuchautorin Maren Ade («Alle anderen») eine zeitgemässe und sensible Vater-Tochter-Geschichte gelungen. Die für ihre Theater- und Filmrollen vielfach ausgezeichnete Sandra Hüller («Requiem») brilliert als Business-Frau Ines in einer Männer-Domäne. Der renommierte Peter Simonischek kämpft als Hippie-Vater und Toni Erdmann um die Werte, die er der Tochter einst vermittelte. Ein realitätsnaher Film voller absurder Momente und Situationskomik. «Toni Erdmann» hat am Filmfestival in Cannes Begeisterungsstürme ausgelöst und den Preis der internationalen Filmkritik gewonnen.
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FIPRESCI Preis 2016
Grand Prix 2019
120 battements par minute
Robin Campillo
Frankreich
137′
Paris, Anfang der 1990er-Jahre. Seit fast zehn Jahren breitet sich Aids in Frankreich aus, doch in weiten Teilen der Gesellschaft ist das Thema tabu. Die Regierung kümmert sich nicht um Aufklärung, die Pharma-Lobby verschleppt die Entwicklung neuer Medikamente. Die Aktivistengruppe Act Up will auf die Missstände aufmerksam machen. Sie schmeisst mit Kunstblut gefüllte Wasserbomben an die Wände von Forschungseinrichtungen und kapert mit Infobroschüren bewaffnet die Schulzimmer der Stadt. Wie weit die Aktionen gehen dürfen, wird bei wöchentlichen Treffen kontrovers diskutiert. Als der 26-jährige Nathan, der selbst HIV-negativ ist, zu Act Up stösst, zieht ihn die Entschlossenheit der Gemeinschaft sofort in den Bann. Und er verliebt sich in Sean, den Mutigsten und Radikalsten der Gruppe. Der aus Marokko stammende französische Regisseur Robin Campillo (Autor von «Entre les murs», Palme d’Or 2008) engagierte sich jahrelang selbst bei Act Up. Mit «120 BPM» setzt er der europäischen Stop-Aids-Bewegung ein filmisches Denkmal. Grand Prix Cannes, Queer Palm, Fipresci-Preis.
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Grand Prize of the Jury, Prix Fipresci
Yeelen (1987)
Souleymane Cissé
Mali
106′
Ein Schlüsselfilm Afrikas in restaurierter Fassung! Der junge Nianankoro steht an der Schwelle zum Erwachsensein und soll deshalb mit dem Wissen und den Fähigkeiten vertraut gemacht werden, die es ihm ermöglichen, die ihn umgebenden Kräfte zu beherrschen. Sein Vater ist ein mächtiger Magier, der mit allen Mitteln verhindern will, dass ihm sein Sohn ebenbürtig wird. Er wäre sogar bereit, ihn zu töten. Nianankoros Mutter verhindert dies und schickt ihren Sohn auf eine Reise, auf der er jenes Wissen erwerben soll, das es ihm erlauben wird, seinem Vater selbständig gegenüberzutreten. Yeelen ist ein visionärer Film über den Weg des Erwachsenwerdens, ein Film von einer inneren Schönheit, die sich nicht einfach mit Worten beschreiben lässt, voller Tiefe, Innigkeit und sanftem Humor. Yeelen ist auch einer der wichtigsten und nachhaltigsten Filme des afrikanischen Kinos. Er hatte schon bei seiner ersten Präsentation in den 80er Jahren in Cannes Aufsehen erregt und dem schwarzafrikanischen Filmschaffen zu besserer Wahrnehmung im Norden verholfen. Yeelen begeistert noch heute beim Entdecken wie beim Wiedersehen, noch immer bestechen die Bilder Cissés, taucht man ein in die archaisch anmutende Geschichte, in der es nicht zuletzt um die Wahrnehmung geht und um das Sehen. Walter Ruggle
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Jurypreis 1987
Intervention divine - Göttliche Intervention (2002)
Elia Suleiman
Palästina
89′
Nazareth ist eine Stadt im Nahen Osten mit einem ganz gewöhnlichen Alltag und Quartierleben. Da finden sich auch kleine Spannungen an einer Strasse und um einen Mann, der berufliche Probleme hat und die Dinge in die Hand nehmen will. Sein Sohn lebt in Jerusalem und er muss seine Liebste, die aus Ramallah stammt, immer am Checkpoint ausserhalb der Stadt treffen. Sie darf nicht rein, so wollen es die israelischen Vorschriften. Regeln, Verhaltensmuster, Irrläufe und viel Zwischenmenschliches betrachtet der Palästinenser Elia Suleiman in seiner wunderbaren Komödie, die in einer Zeit entstanden ist, in der es nichts zu lachen gibt. Der Regisseur aus Jerusalem mimt die Hauptfigur des verhinderten Verliebten gleich selber und mit einem stoischen Ausdruck, der an Buster Keaton erinnert, während vielen der stillschweigenden Szenen der grosse französische Komiker Jacques Tati Pate gestanden hat. Poesie, Witz und Liebe trotzen da den Widerwärtigkeiten des Alltags.
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Jurypreis 2002, Fipresci Preis 2002
La tortue rouge
Michael Dudok de Wit
Frankreich
81′
Ein Schiffbrüchiger kämpft sich durch den stürmischen Ozean. Er strandet auf einer einsamen Insel, auf der nur Vögel und einige neugierige kleine Krebse leben. Der Mann baut ein Floss. Doch es gelingt ihm nicht, damit aufs Meer hinauszufahren. Es dauert eine Weile, bis er herausfindet, welche geheimnisvolle Kraft ihn am Verlassen der Insel hindert: Eine majestätische rote Schildkröte – die bald einen überraschenden Wandel durchmacht… Der Oscar-prämierte Regisseur Michael Dudok de Wit erzählt eine zauberhafte Geschichte über den Kreislauf des Lebens und der Liebe. Sein in Cannes ausgezeichneter «La Tortue Rouge» ist der erste europäische Film, der vom berühmten japanischen Ghibli-Studio («Spirited Away – Chihiros Reise ins Zauberland») mitproduziert wurde. Anders als viele aktuelle Animationsfilme wurde er teilweise von Hand gezeichnet, was seinen Bildern eine ganz besondere Magie verleiht. «La Tortue Rouge» ist ein einzigartiges Kino-Juwel, vielschichtig und wunderschön.
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Un Certain Regard 2016 - Special Jury Preis
Graduation
Christian Mungiu
Rumänien
127′
Für das Glück seiner Tochter Eliza würde Romeo alles tun. Er und seine Frau leben in Rumänien, Eliza wohnt noch zu Hause und steht kurz vor der Matura. Besteht sie diese, winkt ein Studienplatz in England und damit eine bessere Zukunft. Doch vor den letzten Prüfungen bringt ein dramatisches Ereignis die junge Frau völlig aus dem Konzept, ihr Abschluss steht auf dem Spiel. Romeo will Eliza unbedingt helfen – sogar auf Kosten seiner eigenen Werte und Prinzipien. Dabei gerät er an korrupte Beamte, die ihre Unterstützung von Gegenleistungen abhängig machen… Cristian Mungiu erzählt sensibel, psychologisch spannend, mit grossartigen Schauspielern von einer Vater-Tochter-Beziehung. Und er beleuchtet das Leben in einer Gesellschaft, die nach dem System «eine Hand wäscht die andere» funktioniert. Stilistisch erinnert sein herausragend gemachter und vielschichtiger Film an Werke des Kultregisseurs Michael Haneke. Am Festival Cannes wurde Mungiu für «Graduation» hochverdient mit dem Regie-Preis ausgezeichnet.
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Cannes 2016 - Bester Regisseur
L'invitation (1973)
Claude Goretta
Schweiz
95′
Mit "L’invitation" schuf Claude Goretta ein Gesellschaftssatire, die die Bourgeoise der 1970er Jahre ins Visier nimmt. Ein einfacher Büroangestellter erbt von seiner Mutter eine Villa mit Grundstück und lädt zur Einweihung seine Kollegen zu einem Sommerfest ein. Der Geschmack und die Wertvorstellungen zweier Generationen prallen nach und nach aneinander, der Alkohol reduziert die Contenance, und schließlich sehnen sich alle nach dem erlösenden Ende. Der Film gewann 1973 den Jurypreis beim Festival in Cannes und wurde als bester fremdsprachiger Film für die Oscars nominiert.
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Jury Preis 1973
Un prophète (2009)
Jacques Audiard
Frankreich
149′
Malik El Djebena, gerade 19 Jahre alt, wird zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt. Der Franzose maghrebinischer Abstammung landet in einem Gefängnis, das von einer korsischen Mafiagruppe unter der Führung von Cesar Luciano kontrolliert wird. Luciano bietet dem Analphabeten Malik seinen Schutz an, allerdings nur unter einer Voraussetzung: Malik muss einem Mitgefangenen die Kehle durchschneiden. Aus Angst begeht Malik die Tat widerwillig und steigt dadurch in der Hierarchie innerhalb der Gefängnismauern schnell auf. Als Vertrauter von Luciano geniesst er immer mehr Privilegien, wird aber von den Korsen dennoch nie als einer der ihren akzeptiert. Während er Botengänge und Aufträge für die Korsen ausführt, erfährt er von dem Mafiaboss Cesar Respekt und Demütigung zugleich. Malik lernt schnell, sich mit der Situation zu arrangieren, und gewinnt innerhalb der Gefängnismauern auch bei seinen nicht-korsischen Mitgefangenen immer mehr Ansehen. Doch er verbirgt vor Allen, dass er im Geheimen ganz eigene Pläne schmiedet.
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Grand Prize of the Jury 2009
Gomorra (2008)
Matteo Garrone
Italien
125′
Ein Reich teilt man nicht durch einen simplen Händedruck, man zerschneidet es mit dem Messer. Das Reich dieses Filmes sind die Provinzen von Neapel und Caserta. Macht, Geld, Blut - damit werden die Einwohner täglich konfrontiert. Nur eine Minderheit kann überhaupt daran denken, ein «normales» Leben zu führen. Die süditalienische Mafiaorganisation Camorra mischt mit im internationalen Drogenhandel, verschiebt Giftmüll, macht Geschäfte mit der Herstellung von Designermode. Sie hat praktisch das Monopol auf den Handel mit Zement - und Geschäftsbeziehungen, die bis nach China reichen. Matteo Garrones Film beschreibt die suggestive Kraft der Camorra, die Operationen, mit denen die Clans ihre Macht behaupten. Und die Manipulationen, mit denen sie ihre Geschäfte in Gang halten. «Gomorra», der fünf Geschichten verwebt, basiert auf dem aufsehenerregenden internationalen Bestseller des jungen italienischen Autors Roberto Saviano. Dieser recherchierte jahrelang Auge in Auge mit dem Verbrechen. In Italien schlug das Buch ein wie eine Bombe, weshalb Saviano seither unter Personenschutz steht und seinen Aufenthaltsort geheim halten muss.
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Grand Prize of the Jury 2009
Best Director 2008
Uzak (2002)
Nuri Bilge Ceylan
Türkei
110′
Wie die Grossstadt einen Menschen verändern kann, inwieweit sich individuelle Werte verschieben und Beziehungen vernachlässigt werden, zeigt der türkische Regisseur Nuri Bilge Ceylan im letzten Teil seiner Trilogie. Im Gegensatz zu «The Small Town» und «Clouds of May» siedelte er «Uzak» (Distanz) in der faszinierenden türkischen Metropole Istanbul an, die selber auch ein Ort des Übergangs ist von einem Kontinent zum anderen, von einem Kulturkreis zu einem anderen. In diese Stadt zog der Fotograf Mahmut bereits vor längerer Zeit, um sich niederzulassen und hier zu arbeiten. Längst hat er sich den Gegebenheiten angepasst. Ganz im Gegensatz zu seinem arbeitslosen Verwandten vom Lande, der eines Tages bei ihm auftaucht, um auf einem Schiff anzuheuern. Mahmut erklärt sich gezwungenermassen bereit, ihn kurzzeitig aufzunehmen. Doch die Jobsuche erweist sich als schwieriger als geplant und die beiden Männer müssen länger als geplant aneinander vorbeikommen. Ein eindringlicher Film über die Veränderungen eines Menschen, seiner Werte und Beziehungen durch das Leben in der Grossstadt.
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Grand Prix du Jury & Prix d’Interprétation Masculine 2003
El abrazo de la serpiente
Ciro Guerra
Kolumbien
124′
Zwei Forscher dringen ins Innerste des Amazonas vor: Der deutsche EthnologeTheodor Koch-Grunberg im Jahr 1909, der nordamerikanische Botaniker und Abenteurer Richard Evan Schultes im Jahr 1940. Begleitet werden beide vom gleichen Schamanen, der selber der einzige Überlebende eines ausgelöschten Stammes ist und sie je zum Ziel ihrer Wünsche fuhren soll: Sie suchen eine im Urwald verborgene Wunderpflanze. Absolut halluzinierend. Apocalypse Now am Amazonas. Der Kolumbianer Ciro Guerra hat schon in früheren Filmen sein erzählerisches Talent bewiesen; in diesem mutigen Epos setzt er einen Massstab im Umgang mit der Erzählung aus dem Amazonas. Zusehends wandeln sich in «El abrazo de la serpiente» die beiden realen historischen Handlungen zum zeitüberschreitenden spirituellen Abenteuer, zum bildgewaltigen psychedelischen Trip, wie man ihn seit «Apocalypse Now» von Francis Ford Coppola nicht mehr in dieser Intensität gesehen hat. Joseph Conrad lässt auch hier mit seinem Roman «Heart of Darkness» grussen, der Mekong dort, der Kongo da und nun dieser Amazonas. Packend, wie uns Guerra uber Mensch, Natur und die destruktive Macht des Kolonialismus nachdenken lässt, wie er die Rollen umkehrt, unvergesslich seine Tauchfahrt ins Innere des immensen Regenwalds. Erst ganz am Ende des sehr bewusst und in prächtigem Licht-Schattenspiel in Schwarzweiss gedrehten Films taucht er mit seiner Breitwand-Kamera, die von David Gallego präzis geführt wird und den Sog des Orts erfasst, auf aus dem Regenwald, in dem wir uns zwei Stunden lang bewegt haben, verschafft einen Überblick über die schiere Unendlichkeit des Amazonasbeckens und lässt uns aufatmen. Zumindest wir sind noch einmal davongekommen. Was für ein ausserordentlicher Sehgenuss. Walter Ruggle
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Quinzaine des réalisateurs 2015 - Bester Film
Wolf And Sheep
Shahrbanoo Sadat
Afghanistan
87′
In einer entlegenen Region in den Bergen von Afghanistan glauben die Menschen an die Geschichten, die sie selber erfinden, um die Mysterien des Lebens und der Welt zu erklären. Die Mädchen und Buben hüten die Schafe und üben mit ihren selbst gebastelten Steinschleudern. Vor allem wollen sie die Wölfe vertreiben. Die Welt hier gehört ihnen, und die Regisseurin zeigt uns in ihrem berührenden Erstling den Alltag, wie sie ihn kennt. Man weiss gar nicht, was man mehr bewundern soll, die wilde Schönheit der Landschaft oder die zarten Beziehungen der Kinder, die mitten in ihr aufwachsen. Klar ist: Die junge Afghanin Shahrbanoo Sadat will uns nicht einfach in eine idyllische Dorfgemeinschaft entführen. Die Beziehungen im Alltag hier sind von Tratsch und kleinen Konflikten geprägt, das Leben ist hart und einfach, jeder Tag bringt seine Bürde mit sich, und die will getragen sein. Ausgehend von einem Begräbnis folgt die Handlung der Wiederverheiratung der Witwe mit einem alten Mann. Genau dafür wird ihr elfjähriger Sohn Qodrat gehänselt. Es zieht ihn zu Sediqa hin, die ihrerseits von den Mädchen gemieden wird, weil sie das Böse in sich trage. Die Menschen glauben an Legenden und Mythen wie jene des Kaschmir-Wolfs, der auf zwei Pfoten nachts das Dorf heimsucht, während in Wirklichkeit die Wölfe die Schafe reissen. Shahrbanoo Sadat ist in einem Dorf, wie sie es in ihrem ersten Spielfilm beschreibt, aufgewachsen. Das spürt man im besten Sinn, denn sie erzählt ihre Geschichte aus der Erfahrung des Lebens heraus.
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Quinzaine des réalisateurs 2016 - Bester Film
Paterson
Jim Jarmusch
USA
118′
Paterson ist Busfahrer in einer Stadt in New Jersey, die genauso heisst wie er. Seine exzentrische Frau Laura liebt es schwarzweiss, sie malt, erfindet Muffin-Rezepte und will Gitarre spielen lernen. Der gelassene und selbstlose Paterson ermuntert sie bei allem. Mit seinem eigenen Talent geht er aber nachlässig um: In den Arbeitspausen schreibt Paterson – quasi für die Schublade – feinfühlige Gedichte ins Notizbuch. Laura drängt ihn, seine poetischen Kleinode wenigstens zu kopieren, doch es kommt alles anders, die Alltags- und Beziehungsroutine der beiden gerät in Bewegung. Mit beteiligt daran wiederum ist der Mitbewohner der beiden, die kleine Bulldogge Marvin. Kult-Regisseur Jim Jarmusch («Down By Law», «Stranger Than Paradies», «Broken Flowers») erweist sich in «Paterson» einmal mehr stilsicher, der dem Leben die Schönheiten der Lakonik abgewinnt und die Poesie des Alltags zu einem eigenen Gedicht gestalten kann. Sein famoses Ensemble um Shootingstar Adam Driver («Star Wars», «Girls») und die bezaubernde Golshifteh Farahani beleben die unaufgeregt erzählte Geschichte, in der Jarmusch von der Sehnsucht nach Glück und der Erfüllung im alltäglich Vertrauten erzählt. «Paterson» ist von ironischer Melancholie beflügelt und von Optimismus beseelt: herznah, universell berührend – ein Gedicht von einem Film, in dem einer ganz unauffällig dichtet.
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Palm Dog 2016
Manuscripts Don’t Burn
Mohammad Rasoulof
Iran
122′
Morteza und Khosrow, zwei Auftragskiller im Dienste der iranischen Regierung, erhalten die Anweisung, drei regimekritische Schriftsteller zu liquidieren. Für die beiden Männer scheint der Auftrag ganz gewöhnlich zu sein – sie erledigen einfach ihren Job. Die renitenten Schriftsteller werden mit Überwachungskameras rund um die Uhr beobachtet, abgehört und eingeschüchtert. Der Film verzichtet auf jegliche plakative Thriller-Effekte und zeigt gerade dadurch umso beunruhigender auf, wie sehr der Alltag im Iran von permanenter staatlicher Kontrolle, Terror und Folter beherrscht wird. Überaus verstörend ist aber nicht nur, dass das Töten offenbar etwas ganz und gar Alltägliches geworden ist, sondern dass die Schriftsteller ihre Widersacher kennen, ja gar mit ihnen verhandeln. 2010 wurde Rasoulof wegen seinen regimekritischen Arbeiten zu sechs Jahren Haft verurteilt; später wurde die Strafe auf ein Jahr mit Bewährung reduziert. Im Versteckten hat er MANUSCRIPTS DON’T BURN gedreht. Um Rasoulof zu schützen, feierte der Film seine Premiere in Cannes ohne Nennung des Regisseurs. Dort wurde er in der Sektion «Un Certain Regard» mit dem Fipresci-Preis der internationalen Filmkritik ausgezeichnet. Aus Sicherheitsgründen werden Darsteller und Crew nicht namentlich genannt, die Credits am Ende bleiben aus, die Musik läuft vor schwarzem Hintergrund.
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FIPRESCI Prize 2013
A Touch of sin
Zhangke Jia
China
130′
Dahai wirft seinem Chef vor, sich auf Kosten der Angestellten masslos zu bereichern. Da er kein Gehör findet, beschliesst der Minenarbeiter, selbst für Gerechtigkeit zu sorgen. Yo ist Rezeptionistin eines Saunaclubs in einer chinesischen Megacity. Sie hat eine Affäre mit einem verheirateten Mann, der sie dauernd hinhält. Als ein Club-Kunde zudringlich wird, bricht Yos Frustration mit Wucht nach aussen. Wie Dahai und Yo müssen auch der mittellose San und der von einem Job zum nächsten ziehende Fabrikarbeiter Hui zu extremen Mitteln greifen, um ihre Würde zu verteidigen. In China boomen Industrie und Wirtschaft in einzelnen Regionen. Unzählige Männer und Frauen verlassen ihre Heimat, um anderswo im Land Arbeit zu finden. Soziale Bindungen werden pulverisiert. In diesem Umfeld hat der international gefeierte Regisseur Jia Zhangke seinen Spielfilm angesiedelt. Er verknüpft die auf wahren Begebenheiten beruhenden Geschichten der vier Hauptfiguren zu einem für China überraschend kritischen Werk. Radikal und mit viel schwarzem Humor prangert er soziale Missstände an. Am Festival in Cannes 2013 hat Jia Zhangke für seinen bildgewaltigen, gewagten Film den Preis für das beste Drehbuch gewonnen.
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Best Screenplay 2013
Rams
Grímur Hákonarson
Island
89′
Gummi and Kiddi leben als Nachbarn in einem einsamen Tal auf Island, wo sie sich um ihre Schafe kümmern. Ihr angestammter Schafbestand gilt als einer der besten des Landes, und die beiden Brüder werden immer wieder für ihre Schafböcke ausgezeichnet, die eine lange Abstammungslinie aufweisen. Obwohl sie Land und Lebensweise teilen, haben Gummi und Kiddi seit vier Jahrzehnten nicht mehr miteinander gesprochen. Als plötzlich Kiddis Schafe von einer tödlichen Seuche befallen werden, ist das ganze Tal gefährdet. Die Behörden beschliessen, alle Tiere aus der Region zu keulen, um den Ausbruch der Seuche einzudämmen. Für die Bauern, deren Haupteinkommensquelle ihre Schafe sind, kommt das einer Todesstrafe gleich. Viele von ihnen verlassen ihr Land. Doch Gummi und Kiddi geben nicht so leicht auf – und jeder der beiden Brüder versucht das Unheil auf seine Weise abzuwenden. Kiddi, indem er sein Gewehr benutzt, und Gummi, indem er seinen Verstand einsetzt. Als die Behörden näher rücken, müssen sich die Brüder zusammentun, um ihre besondere, seit Generationen bestehende Zucht und sich selbst vor dem Untergang zu retten.
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Prix Un Certain Regard
Delwende (2005)
S. Pierre Yameogo
Burkina Faso
86′
Ganz der schnörkellosen, direkten Erzähltradition des westafrikanischen Kinos verpflichtet, erzählt S. Pierre Yaméogo in seinem fünften Spielfilm von Männerherrschaft, dem Diktat des Brauchtums und dem Aufbegehren einzelner Frauen. Die ersten Einstellungen führen in ein Dorf, ein Fest wird gefeiert, Frauen tanzen und die junge Pougbila erweckt Begehrlichkeit unter den Männern wie Neid bei den Frauen. Denn die 16jährige ist von üppiger Schönheit und zudem Tochter eines der mächtigen Dorfältesten. Doch dann wird das Dorf von Unheil heimgesucht: Täglich sterben Kinder, Angst geht um. Als Pougbila ihrer Mutter gesteht, dass sie vergewaltigt wurde, scheint dieses Delikt vernachlässigbar, und ohne den Namen des Täters wissen zu wollen, verheiratet ihr Vater sie kurzerhand in ein benachbartes Dorf. Inzwischen führt der Ältestenrat den Tod der Kinder in Missachtung der Radiobeiträge über kursierende Meningitis auf den Fluch einer Hexe zurück und veranstaltet einen magischen Ritus, um die Schuldige zu entlarven. Es trifft Pougbilas Mutter, die, zur Flucht gezwungen, eine entbehrungsreiche Odyssee antritt.
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Regard Hope Award 2005
La historia oficial (1985)
Luis Puenzo
Argentinien
114′
Argentinien, 1983: Das Ende des dreckigen Krieges und damit der Herrschaft der Militärjunta ist in Sicht, offene Wahlen stehen bevor. An ihrer Schule lehrt Alicia unbeirrt die «offizielle» Geschichte Argentiniens, spart die Gräueltaten der Diktatur - Folter, Verschwinden von Oppositionellen, Massenexekutionen - aus. Auf die drängenden Fragen ihrer Schüler reagiert sie mit Unverständnis und Härte. Die Rückkehr ihrer alten Freundin Ana aus dem Exil und die Demonstranten auf der Plaza de Mayo, die unentwegt für die Aufklärung der Zwangsadoptionen unter der Militärdiktatur kämpfen, zwingen die Mutter eines adoptierten Kindes, sich mit der noch «inoffiziellen» Geschichte des Landes auseinanderzusetzen. Schrittweise muss sie realisieren, dass auch ihre Familie untrennbar mit einem dunklen Kapitel des Landes verbunden ist. Zwei Jahre nach Ende der Diktatur thematisierte Luis Puenzo in seinem bei den Oscars und in Cannes ausgezeichneten Film das Schicksal der «Desaparecidos» (Verschwundenen) und ihrer Kinder, die an regimetreue Paare vergeben wurden.
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Beste Schauspielerin 1985
Fire Will Come (O Que Arde)
Oliver Laxe
Spanien
82′
Amador Coro wurde wegen Brandes verurteilt. Als er aus dem Gefängnis kommt, wartet niemand auf ihn. Er kehrt in sein Dorf in den Bergen Galiciens zurück, wo seine Mutter Benedicta mit ihren drei Kühen lebt. Ihr Alltag fliesst langsam, im friedlichen Tempo der Natur. Bis eines Tages ein verheerender Brand die Region verwüstet. Ein mystisches Naturdrama, das mit hypnotischer Kraft von leise zu laut aufschwingt. Gewinner des Jurypreises „Un Certain Regard“ in Cannes.
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Un Certain Regard Jury Prize 2019