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National Gallery

Frederick Wiseman, Frankreich, 2014

Was haben die Bilder von Tizian und William Turner, von Caravaggio und Van Gogh uns heute noch zu erzählen? Wie werden die Meisterwerke den BesucherInnen vermittelt, was steckt hinter einem Museumsbetrieb, und wie lässt sich eine solche Institution vermarkten? «Das grosse Museum» bietet einen spannenden Einblick in den Mikrokosmos des Kunstmuseums.

Eine Restauratorin ist der Geschichte eines mehrfach bearbeiteten Rubens-Gemäldes auf der Spur; ein anderer verzweifelt ausdrucksstark an der Reparatur eines Modellschlachtschiffs. Eine Frau vom Publikumsdienst fühlt sich am Haus nicht integriert; ein verdienter Sammlungsleiter wird in den Ruhestand verabschiedet. Es entsteht nicht nur das Portrait einer staatlichen Kultureinrichtung, die ihre Integrität mit Budgetvorgaben und Konkurrenzdruck ausbalancieren muss. Unangestrengt stellt «Das grosse Museum» auch weiter reichende Fragen: Wie lässt sich vermitteln zwischen der Bewahrung der Werke und ihrer zeitgemässen Präsentation? Welche Zwecke hat Kunst für die Selbstdarstellung einer Nation in Politik und Tourismus zu erfüllen?

Frederick Wiseman ist einer der wichtigsten Pioniere des US-amerikanischen Direct Cinema. Er verbrachte mehrere Wochen in der National Gallery in London. In seinem unverkennbaren Stil, der sich an ‚reiner Beobachtung’ orientiert, zeigt uns Wiseman, was er als Zeuge im Museum alles wahrnimmt: Die weltbekannten Kunstwerke in monumentalen Grossaufnahmen, aber auch alles andere, was einen Museumsbetrieb ausmacht: Führungen, Vorträge, Konzerte, die Kuratoren und Kunstvermittler, die Museumsleitung oder Marketingspezialisten bei der Arbeit und die Besucher und deren Blick auf die Bilder.
Was haben die Bilder von Tizian und William Turner, von Caravaggio und Van Gogh uns heute noch zu erzählen? Wie werden die Meisterwerke den BesucherInnen vermittelt, was steckt hinter einem Museumsbetrieb, und wie lässt sich eine solche Institution vermarkten? «Das grosse Museum» bietet einen spannenden Einblick in den Mikrokosmos des Kunstmuseums.

Eine Restauratorin ist der Geschichte eines mehrfach bearbeiteten Rubens-Gemäldes auf der Spur; ein anderer verzweifelt ausdrucksstark an der Reparatur eines Modellschlachtschiffs. Eine Frau vom Publikumsdienst fühlt sich am Haus nicht integriert; ein verdienter Sammlungsleiter wird in den Ruhestand verabschiedet. Es entsteht nicht nur das Portrait einer staatlichen Kultureinrichtung, die ihre Integrität mit Budgetvorgaben und Konkurrenzdruck ausbalancieren muss. Unangestrengt stellt «Das grosse Museum» auch weiter reichende Fragen: Wie lässt sich vermitteln zwischen der Bewahrung der Werke und ihrer zeitgemässen Präsentation? Welche Zwecke hat Kunst für die Selbstdarstellung einer Nation in Politik und Tourismus zu erfüllen?

Frederick Wiseman ist einer der wichtigsten Pioniere des US-amerikanischen Direct Cinema. Er verbrachte mehrere Wochen in der National Gallery in London. In seinem unverkennbaren Stil, der sich an ‚reiner Beobachtung’ orientiert, zeigt uns Wiseman, was er als Zeuge im Museum alles wahrnimmt: Die weltbekannten Kunstwerke in monumentalen Grossaufnahmen, aber auch alles andere, was einen Museumsbetrieb ausmacht: Führungen, Vorträge, Konzerte, die Kuratoren und Kunstvermittler, die Museumsleitung oder Marketingspezialisten bei der Arbeit und die Besucher und deren Blick auf die Bilder.
Dauer
173 Minuten
Sprache
OV Englisch
Untertitel
Deutsch, Französisch
Video-Qualität
1080p
Verfügbarkeit
Schweiz, Liechtenstein
Ex Libris – The New York Public Library
Frederick Wiseman
USA
197′
Mit über 51 Millionen Medien ist die New York Public Library eine der grössten Bibliotheken der Welt. Doch das 1911 eröffnete Haus ist mehr als ein altehrwürdiges Archiv des Wissens, Sammelns und Bewahrens von Informationen – an diesem Ort der Begegnung laufen die verschiedensten gesellschaftlichen Stränge zusammen. Er dient als Plattform für politische Diskussionen, als Obhut für Kinder aus mittellosen Schulen oder als Treffpunkt der gegenseitigen Hilfe zur Selbsthilfe. Dokumentarfilm-Legende Frederick Wiseman ist mit seiner Kamera tief in den Kosmos der New York Public Library eingedrungen und hat einen Ort entdeckt, an dem Demokratie gelebt wird. Hier, zwischen Bücherstapeln und Monitoren, kann jeder sein Recht auf Bildung wahrnehmen und sich mit Anderen austauschen. Frederick Wiseman, 1930 geboren, ist ein Altmeister des dokumentarischen Arbeitens. Er sagt: «Die Public Library von New York ist eine der wichtigsten kulturellen Institutionen von New York aufgrund des schieren Umfangs ihrer Archive, Büchersammlungen und Sammlungen zu Film, Theater, Tanz und Kunst. Der Hauptsitz und die 92 Zweigstellen in Manhattan, der Bronx und auf Staten Island sind über die herkömmliche Bibliotheksarbeit hinaus zu Gemeinde- und Bildungszentren geworden, die Vorträge und Kurse aller Art anbieten: Business, Programmieren, Sprachen, Nachmittagsschulangebote und Erwachsenenbildung. Ob als Bühne für Slampoeten oder Zuflucht für Obdachlose – die Bibliothek ist die denkbar demokratischste Institution. Alle sind willkommen und alle Rassen, Ethnien und gesellschaftlichen Klassen nehmen aktiv am Leben der Bibliothek teil.»
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Portrait de la jeune fille en feu
Céline Sciamma
Frankreich
121′
Was für ein subtiler Blick zurück in eine andere Epoche. Bretagne, man schreibt das Jahr 1770. Die Malerin Marianne wird beauftragt, die adelige Braut Héloïse zu porträtieren. Diese verwehrt sich jedoch dem Erstellen eines Hochzeitsporträts und damit indirekt der Hochzeit selbst. So muss Marianne einen Weg finden, die rebellische Héloïse im Geheimen zu malen. Nach «Tomboy» und «Bande de filles» hat Céline Sciamma eine malerische Liebesgeschichte geschaffen. Die Regisseurin und Drehbuchautorin, die unter anderem auch am erfolgreichen Animationsfilm «Ma vie de Courgette» mitgewirkt hatte, erhielt in Cannes 2019 für das stimmige «Portrait de la jeune fille en feu» den Preis für das beste Drehbuch. Viel Lob bekamen auch die beiden Hauptdarstellerinnen Adèle Haenel und Noémie Merlant, die zum malerischen Bild aus dem 18. Jahrhundert beitragen. Wer den Film verpasst hat, sollte diese subtile doppelte Betrachtung der Betrachteten nachholen. Und wer ihn gesehen hat: Wieder schauen.
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Les Misérables
Ladj Ly
Frankreich
104′
Stéphane ist neu bei einer Polizei-Sondereinheit des Pariser Vororts Montfermeil. Mit Chris und Gwada stehen ihm erfahrene Teamkollegen zur Seite. Schon an Stéphanes erstem Arbeitstag wird klar, dass die drei sehr unterschiedlich auf die Spannungen unter den verschiedenen Gruppen im Ort reagieren. Dann gerät die Situation bei einer Verhaftung ausser Kontrolle – und dabei filmt eine Drohne jede Bewegung der völlig überforderten Polizisten. Regisseur Ladj Ly führt uns ins pulsierende Leben von Montfermeil bei Paris, wo er selbst aufgewachsen ist. Ein Ort, laut, bunt, wild und roh. Hier liess Victor Hugo 1862 seinen Roman «Les Misérables» («Die Elenden») spielen. Hier muss man, um zu bestehen, die Regeln der Strasse kennen. Ladj Ly kennt sie, das spürt man vom ersten Bild seines Spielfilms an. Am Festival in Cannes wurde er mit dem Jury-Preis ausgezeichnet, Frankreich schickt ihn ins Rennen um die Oscars 2020. «Les Misérables» ist einer der stärksten französischen Filme seit dem Kult gewordenen «La Haine»: Ein Hochspannungs-Thriller, der vor Dringlichkeit vibriert - authentisch, eindringlich, explosiv.
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En liberté!
Pierre Salvadori
Frankreich
108′
Yvonne arbeitet als Polizistin in einer südfranzösischen Stadt am Meer. Ihr noch nicht lange verstorbener Ehemann Santi war Polizeichef. Er gilt nach wie vor als Held, wird gefeiert und verehrt. Alles Lüge – per Zufall findet Yvonne heraus, dass Santi in Wirklichkeit durch und durch korrupt war. Wegen ihm ist der unschuldige Antoine für acht Jahre hinter Gittern gelandet. Als Antoine entlassen wird, heftet sich Yvonne an seine Fersen. Sie will unbedingt dazu beitragen, seinen guten Ruf wiederherzustellen. Doch Antoines Anpassungsschwierigkeiten an sein neues Leben in Freiheit sorgen für jede Menge Turbulenzen. Pierre Salvadori bringt mit seiner ziemlich schrägen Komödie «En liberté!» ein Feuerwerk von witzigen Pointen auf die Leinwand. Die schnelle Story nimmt durch Missverständnisse, Irrungen und Wirrungen immer wieder überraschende Wendungen und überzeugt durch herausragende Schauspielerinnen und Schauspieler wie Adèle Haenel («Portrait de la jeune fille en feu»), Pio Marmaï («Santa & Cie») und Audrey Tautou («Amélie de Montmartre»). Anschnallen, die Fahrt ist kurvenreich und Genres variierend.
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Anatomie d'une chute
Justine Triet
Frankreich
151′
Das Schriftstellerpaar Sandra und Samuel lebt mit seinem elfjährigen sehbehinderten Sohn Daniel abgelegen in den Bergen bei Grenoble. Während Sandra beruflich erfolgreich ist, hat Samuel seit Jahren mit einer Schreibblockade zu kämpfen. Als seine Frau zuhause ein Interview gibt, torpediert Samuel dieses mit ohrenbetäubender Musik und das Gespräch muss abgebrochen werden. Später an diesem Tag findet ihn Daniel nach einem Spaziergang mit dem Blindenhund tot vor dem Haus im Schnee. Eine Untersuchung wird eingeleitet und Sandra wegen Mordes an ihrem Mann angeklagt. Doch es bestehen Zweifel: War es Mord oder Selbstmord? Sandra muss sich einem aufreibenden Gerichtsverfahren stellen, bei dem die Beziehung des Paars regelrecht seziert wird. «Anatomie d’une chute» gewann 2023 an den Internationalen Filmfestspielen von Cannes die Goldene Palme. Justine Triet ist ein fesselndes Drama gelungen, das in einem vielschichtigen Spiel mit Tatsachen, Möglichkeiten und Wahrheiten der Dynamik einer Beziehung auf den Grund geht.
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La bonne épouse
Martin Provost
Frankreich
109′
Was braucht eine junge Frau für eine erfolgreiche Zukunft? Paulette Van der Beck weiss es! Zusammen mit der Schwester ihres Mannes und einer Angestellten führt sie Ende der 1960er-Jahre eine Haushaltsschule in der französischen Provinz. Die drei bringen ihren Schülerinnen bei, was sie als perfekte Gattinnen und Hausfrauen können müssen. Natürlich befasst sich Paulette nicht mit den Finanzen, sowas ist schliesslich Männersache. Das aber erweist sich als fatal, denn eines Tages muss sie feststellen, dass ihr Institut vor dem Ruin steht. Und als wäre das nicht genug, weht jetzt, im Mai 1968, plötzlich auch noch eine Brise aufständischer feministischer Ideen aus Paris Richtung Paulettes Schule… Die Spielfilme «Séraphine», «Sage Femme» und nun «La Bonne Épouse»: Der französische Drehbuchautor und Regisseur Martin Provost versteht es, stimmige und stimmungsvolle Geschichten mit Frauen im Mittelpunkt zu erzählen. In den Hauptrollen seiner neuen Komödie glänzen Juliette Binoche, Yolande Moreau und Noémie Lvovsky mit ihrem herausragenden schauspielerischen Können. «La Bonne Épouse» überrascht mit einer vergnüglichen Story, liebevollen Details, köstlichen Dialogen – französisches Kino voller Esprit und Humor.
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La vérité - The Truth
Hirokazu Kore-Eda
Frankreich
107′
Schauspielerin Fabienne (Catherine Deneuve) gilt als Ikone des französischen Kinos. Als ihre Memoiren veröffentlicht werden, kehrt ihre Tochter Lumir (Juliette Binoche), selbst erfolgreiche Drehbuchautorin, mit Ehemann Hank (Ethan Hawke) und dem gemeinsamen Kind von New York nach Paris zurück. Das Wiedersehen von Mutter und Tochter ist mit grossen Spannungen verbunden. Pikante Wahrheiten werden ausgesprochen und verschiedenste Geheimnisse kommen ans Licht. Nach dem preisgekrönten «Shoplifters» ist «La vérité» Kore-edas erster ausserhalb von Japan inszenierter Spielfilm. Er wollte, sagt der Japaner Hirokazu Kore-eda, der hier zum ersten Mal ausserhalb seiner Heimat einen Film gedreht hat, «dass sich die Geschichte im Herbst abspielt; ich wollte das, was die Heldin in der Dämmerung ihres Lebens durchmacht, mit den Landschaften von Paris in der Nebensaison überlagern. Ich hoffe, dass man wahrnimmt, wie das Grün des Gartens, dessen Farbtöne sich mit dem nahenden Winter verändern, die Beziehung zwischen Mutter und Tochter begleitet und diesem Moment in ihrem Leben Farbe verleiht. Während der Dreharbeiten sagte mir Ethan Hawke: ‹Das Wichtigste beim Filmemachen ist nicht, die gleiche Sprache zu sprechen, sondern die gleiche Vision des Films zu teilen.› Diese Worte waren sehr unterstützend und halfen mir, den Kurs zu halten, ohne das Vertrauen in mich zu verlieren.» Entstanden ist weniger ein Kore-eda-Film als vielmehr ein amüsantes und nicht nur fiktives Porträt über einen französischen Altstar und ein jüngeres Talent des gleichen Fachs.
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Les rivières
Mai Hua
Frankreich
97′
Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren beiden Kindern begleitet Mai Hua im Jahr 2013 ihre todkranke Grossmutter von Vietnam nach Frankreich, wo diese auf spektakuläre Weise wiederauflebt. Zugleich bricht die unbewältigte Familienvergangenheit auf Mai herein: Sie sieht sich als Erbin dieses komplizierten und schmerzhaften Familienvermächtnisses, das sie auf keinen Fall an ihre eigene Tochter weitergeben will.
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Les 2 Alfred
Bruno Podalydès
Frankreich
92′
Dem Langzeitarbeitslosen Alexandre bleiben zwei Monate Zeit, um seiner Frau zu beweisen, dass er gleichzeitig auf die beiden kleinen Kinder aufpassen und finanziell unabhängig werden kann. The Box, ein ultra-nices Start-up, möchte ihn auf Probe einstellen. Doch das unabdingbare Firmencredo – keine Kinder! und seine zukünftige äusserst reizbare Chefin lassen Alexandre keine andere Wahl, als zu lügen. Wird ihm die Zufallsbekanntschaft mit Arcimboldo, einem temporär etwas aus der Bahn geworfenen «Unternehmer seiner selbst» und König der kleinen Jobs auf Abruf aus der Patsche helfen können?
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Sage-homme
Jennifer Devoldère
Frankreich
100′
Der 19-jährige Leopold fällt bei der Aufnahmeprüfung zum Medizinstudium durch. Er beschliesst, in die Hebammenschule zu gehen und die Wahrheit vor seinem Umfeld zu verbergen, um später wieder in die Medizin quereinzusteigen. Während er sich ohne Überzeugung auf dieses ausschliesslich weibliche Milieu einlässt, verändert die Begegnung mit Nathalie, einer erfahrenen Hebamme mit leidenschaftlichem Charakter, seinen Blick auf diese faszinierende Welt und lässt seine Gewissheiten erschüttern. Eine witzige und beschwingte Komödie mit Karin Viard und Melvin Boomer in den Hauptrollen.
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La belle saison
Catherine Corsini
Frankreich
106′
Die 23-jährige Delphine verlässt den Bauernhof ihrer Eltern, um sich in Paris eine selbständige Existenz aufzubauen – für eine junge Frau vom Land ein fast undenkbares Vorhaben in Frankreich zu Beginn der 70er Jahre. Carole dagegen stammt aus Paris, ist mit Manuel liiert und engagierte Feministin der ersten Stunde. Bald nachdem sich die beiden Frauen begegnen, entwickelt sich eine leidenschaftliche Liebe zwischen ihnen, die ihr ganzes bisheriges Leben auf den Kopf stellt. Als Delphine zurück muss aufs Land, folgt Carole ihr ohne Umschweife. In der idyllisch anmutenden Spätsommer-Kulisse müssen Delphine und Carole ihre Amour fou plötzlich im Heimlichen und in ständiger Angst vor Entdeckung leben, denn Delphines Mutter begegnet der Städterin von Beginn weg mit Misstrauen. Regisseurin Catherine Corsini lotet in ihrem Spielfilm LA BELLE SAISON das Toleranzgefälle innerhalb einer Gesellschaft aus, zwischen Stadt und Land, aber auch zwischen den Generationen. Vor dem Hintergrund der Frauenbewegung in den 70er Jahren ist ihr dabei ein so unterhaltsames wie tiefberührendes Liebesdrama gelungen. Das Publikum in Locarno zeigte sich hingerissen und LA BELLE SAISON wurde mit dem «Variety Piazza Grande Award 2015» ausgezeichnet.
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Nous finirons ensemble
Guillaume Canet
Frankreich
129′
Max ist in sein Haus am Meer gefahren, um neue Kraft zu schöpfen. Doch unverhofft ist es mit seiner Ruhe vorbei. Freunde, die er seit drei Jahren nicht mehr gesehen hat, stehen unangemeldet vor der Tür. Sie wollen mit Max seinen 60. Geburtstag feiern. Die Überraschung ist perfekt – der Rest nicht so ganz. Max sieht sich gedrängt, in der glücklichen Komödie mitzuspielen, in der es jedoch ständig zu Misstönen kommt. Die Zeit ist schliesslich nicht stillgestanden: Kinder sind gewachsen, weitere Kinder wurden geboren, die Prioritäten der Eltern haben sich verschoben, es kam zu Trennungen und auch Schicksalsschläge sind nicht ausgeblieben. Erst wenn jeder sagt, was er wirklich denkt, entdeckt man das Wesen wahrer Freundschaft. Nach dem erfolgreichen «Les petits mouchoirs» finden die Freunde in «Nous finirons ensemble» wieder zusammen. Guillaume Canet, den man sonst als Schauspieler vor der Kamera sieht, hat sich erneut auf den Regiestuhl gesetzt. Eine warmherzige Komödie, welche geschickt die heiteren Momente des Lebens mit der Melancholie über deren Verstreichen verbindet und sie auf das letztlich Wichtigste kondensiert: die Freundschaft.
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La tortue rouge
Michael Dudok de Wit
Frankreich
81′
Ein Schiffbrüchiger kämpft sich durch den stürmischen Ozean. Er strandet auf einer einsamen Insel, auf der nur Vögel und einige neugierige kleine Krebse leben. Der Mann baut ein Floss. Doch es gelingt ihm nicht, damit aufs Meer hinauszufahren. Es dauert eine Weile, bis er herausfindet, welche geheimnisvolle Kraft ihn am Verlassen der Insel hindert: Eine majestätische rote Schildkröte – die bald einen überraschenden Wandel durchmacht… Der Oscar-prämierte Regisseur Michael Dudok de Wit erzählt eine zauberhafte Geschichte über den Kreislauf des Lebens und der Liebe. Sein in Cannes ausgezeichneter «La Tortue Rouge» ist der erste europäische Film, der vom berühmten japanischen Ghibli-Studio («Spirited Away – Chihiros Reise ins Zauberland») mitproduziert wurde. Anders als viele aktuelle Animationsfilme wurde er teilweise von Hand gezeichnet, was seinen Bildern eine ganz besondere Magie verleiht. «La Tortue Rouge» ist ein einzigartiges Kino-Juwel, vielschichtig und wunderschön.
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L'innocent
Louis Garrel
Frankreich
98′
Abel gerät in Panik, als er erfährt, dass seine 60-jährige Mutter Sylvie einen Gefängnisinsassen heiraten will. Unterstützt von seiner besten Freundin Clémence versucht er alles, um die Beziehung zu sabotieren. Doch die Begegnung mit seinem neuen Stiefvater Michel liefert Abel auch unerwartete Einsichten. «L’innocent», der Unschuldige, ist der neue Spielfilm von und mit Louis Garrel. Eine ziemlich verrückte und mit Noémie Merlant (Portrait d‘une jeune-fille en feu), Roschdy Zem und Anouk Grinberg subtil besetzte Kriminalkomödie rund um Sein und Schein.
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La panthère des neiges - Der Schneeleopard
Marie Amiguet
Frankreich
92′
Im Herzen des tibetischen Hochlands ist die Natur unberührt und von einzigartiger Schönheit. Hier leben wilde Yaks, Wölfe, Tschirus und viele andere Tiere. Der renommierte Naturfotograf Vincent Munier und der Schriftsteller Sylvain Tesson erklimmen die kargen Gipfel auf der Suche nach einem besonders scheuen Lebewesen, dem Schneeleoparden. Die Raubkatze zeigt sich kaum, doch ihr entgeht nichts. So folgen die beiden Abenteurer ihrer Fährte, trotzen der Kälte und warten geduldig auf ihr Erscheinen. Es ist ein äusserst elektrisierender Moment, als das majestätische Tier endlich aus seiner Deckung kommt und die Aufmerksamkeit auf seine Beobachter richtet. Begleitet von den melodischen Klängen der beiden Musiker Warren Ellis und Nick Cave, entfalten die gewaltigen Naturaufnahmen einen visuellen Sog, der das Publikum in seinen Bann zieht. «La Panthère des Neiges» ist eine besinnliche Reise in die stille Erhabenheit einer Wildnis, die zu verschwinden droht, und die den Menschen Bescheidenheit und Achtsamkeit lehrt. Der Film feierte seine Premiere am Filmfestival von Cannes 2021.
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Le discours
Laurent Tirard
Frankreich
88′
Adrien steckt in der Klemme – er sitzt beim Familienessen fest. Der Vater gibt die gleiche Anekdote wie immer zum Besten, die Mutter serviert die altbewährte Lammkeule und die Schwester hängt ihrem zukünftigen Ehemann an den Lippen als wäre er ein Genie. Und Adrien wartet. Er wartet darauf, dass Sonia auf seine Textnachricht antwortet und die «Beziehungspause» beendet, die nun schon einen Monat dauert. Aber sie antwortet nicht. Zu allem Überfluss bittet ihn sein Schwager in spe, bei der Hochzeit eine Rede zu halten... Oha, das hat er nicht kommen sehen! Adriens Nervosität schlägt in Panik um. Aber was, wenn diese Rede das Beste ist, was ihm passieren konnte? Ein traditionelles Familienessen, Sticheleien wegen einer misslungenen Kinderbastelei und ein langweiliges Gespräch über Fussbodenheizungen… Wer hätte in einer solchen Situation nicht das Bedürfnis, sich an einen anderen Ort zu träumen? Wer hat sich nicht schon einmal aus seinen sozialen Pflichten ausgeklinkt und stattdessen fieberhaft auf eine Versöhnungs-Nachricht gewartet? Und wen hat noch nie die Angst gepackt bei dem Gedanken daran, eineRede halten zu müssen? Auf Adrien treffen an diesem Abend alle drei Kriterien zu. Und sozögert er nicht, die imaginäre vierte Wand zu durchbrechen und seine Mordgelüste undanderen Gemütszustände direkt mit dem Publikum zu teilen.
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Hors-Saison
Stéphane Brizé
Frankreich
115′
Mathieu (Guillaume Canet) lebt in Paris, Alice (Alba Rohrwacher) in einem kleinen Badeort im Westen Frankreichs. Er ist ein berühmter Schauspieler, der kurz vor seinem fünfzigsten Geburtstag steht. Sie ist eine Klavierlehrerin in ihren Vierzigern. Vor fünfzehn Jahren waren sie verliebt und haben sich dann getrennt. Zeit ist vergangen. Beide gingen ihren eigenen Weg und die Wunden sind geheilt. Als Mathieu in einem Thermalbad versucht, seine Melancholie zu überwinden, stösst er erneut auf Alice.
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Mon Crime
François Ozon
Frankreich
102′
Paris in den 1930er-Jahren. Die erfolglose junge Schauspielerin Madeleine (Nadia Tereszkiewicz) lebt mit ihrer Freundin Pauline, einer arbeitslosen Rechtsanwältin, in einer winzigen Mansardenwohnung. Den beiden droht die Kündigung, weil ihnen seit Monaten das Geld für die Miete fehlt. Da wird Madeleine aus heiterem Himmel beschuldigt, einen berühmten Filmproduzenten umgebracht zu haben. Auf Anraten von Pauline bekennt sie sich schuldig, obwohl sie es nicht ist. Es kommt zu einem Gerichtsverfahren, in dem die clevere Pauline auf Notwehr plädiert und Madeleine prompt freigesprochen wird. Der Prozess und das Urteil erregen grosses Aufsehen, Madeleine ist in aller Munde und bald flattern zahlreiche lukrative Rollenangebote ins Haus. Doch dann taucht plötzlich eine Zeugin auf, die die Wahrheit aus um jeden Preis ans Licht bringen will. «Mon Crime» ist eine Kriminal-Komödie mit köstlich-spitzen Dialogen, unerwarteten Wendungen, verzwickten Situationen, aus denen die Filmfiguren einen Ausweg finden müssen. Das bietet dem grossartigen Ensemble – darunter Isabelle Huppert, Dany Boon und Fabrice Luchini – Gelegenheit, zu Höchstform aufzulaufen. Der Film basiert auf einem Theaterstück von 1934. Regisseur François Ozon hat den historischen Kontext beibehalten, was sich nicht zuletzt in wunderbaren Dekors spiegelt. Die Handlung hat er jedoch frei adaptiert, um aktuelle Fragen rund um Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen auf die Leinwand zu bringen – wie schon in seinen Erfolgsfilmen «8 Femmes» und «Potiche». Doppelbödig, voller Zärtlichkeit, von leiser Ironie durchzogen: «Mon Crime» ist grosses französisches Kino.
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Doubles vies
Olivier Assayas
Frankreich
103′
Alain (Guillaume Canet) ist vierzig und betreibt einen renommierten Pariser Verlag, bei dem sein langjähriger Freund Léonard seine Romane veröffentlicht. Doch die Branche befindet sich im Wandel und Alain hat Schwierigkeiten, sich der Digitalisierung anzupassen. Alains Frau Selena (Juliette Binoche) ist der Star einer beliebten Fernsehserie und Léonards Partnerin Valérie unterstützt als engagierte PR-Agentin einen Politiker. Nun will Alain Léonards neues Manuskript ablehnen. Damit wird das ohnehin schon vertrackte Beziehungsgeflecht zwischen den Paaren zunehmend komplizierter.
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Entre les murs - Die Klasse (2008)
Laurent Cantet
Frankreich
129′
François ist Lehrer in einem Vorort von Paris. Die Jugendlichen, die er unterrichtet, sind zwischen 13 und 15. Im Klassenzimmer prallen unterschiedlichste Meinungen und Kulturen aufeinander. François will nicht bloss den Stoffplan durchziehen. Vielmehr möchte er den Jugendlichen auf gleicher Augenhöhe begegnen. Das ist alles andere als einfach. «Entre les murs» geht auf die lebhafte Reise durch die grossen und klei­nen Dramen ei­nes Schuljahrs. Laurent Cantet erzählt von Lust und Frust des Lehrens und Lernens. Er verhandelt dabei brennende gesellschaftliche Fragen wie diejenige nach Zukunftsperspektiven – und das mit herzerfrischender Ehrlichkeit, mit viel Mut und funkeln­dem Humor. Viele Eltern haben erst mit dem Lockdown begreifen können, was es heisst, ihre Lieblinge den ganzen Tag zu betreuen und auf dem Weg ins Leben zu begleiten. Der Film zeigt auf unterhaltsame und fesselnd gespielte Art, dass Schule heute kein Honiglecken ist. Für die Brillanz dieses Einblicks erhielt er 2008 die Goldene Palme am Festival in Cannes.
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Grâce à dieu
François Ozon
Frankreich
138′
Sie sind mutig, klug und kämpfen mit Energie und Fantasie für ihr Anliegen. Der beruflich erfolgreiche Familienvater Alexandre ist einer von ihnen. Per Zufall hat er entdeckt, dass der Priester, der ihn einst missbraucht hatte, nach wie vor im Amt ist. Doch was Alexandre auch unternimmt, um die Kirche zu veranlassen, den fehlbaren Priester seiner Ämter zu entheben: Er erreicht nichts. Erst als sich immer mehr andere Betroffene mit Alexandre zusammentun, sie das Tabu des Schweigens brechen und ihre Aktionen gemeinsam planen, beginnt sich das Blatt zu wenden… Eindringliche Melodramen wie «Frantz», spritzige Komödien wie «Potiche», spannende Krimis wie «Dans la maison»: Mit Leichtigkeit wechselt François Ozon die Genres und versteht es dabei immer wieder, zu überraschen. Jetzt greift der französische Regisseur erstmals eine aktuelle, wahre Begebenheit auf: Den Fall des Priesters Preynat, der die Justiz und die Öffentlichkeit nicht nur Frankreich seit einiger Zeit beschäftigt. Dabei fokussiert Ozon, der in seinem Film keineswegs die Kirche als Ganzes in Frage stellt, auf die Situation der Betroffenen. «Grâce à Dieu» ist aufrührendes, facettenreiches und herausragend gespieltes Kino, das zeigt, wie man gemeinsam mit Mut und Kraft auch festgefahrene Strukturen bewegen kann.
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La Passagère
Héloïse Pelloquet
Frankreich
94′
Chiara lebt auf einer Insel an der Atlantikküste, wo ihr Mann Antoine aufgewachsen ist. Sie sind ein glückliches und verliebtes Paar. Sie hat Antoines Beruf, das Fischen, erlernt und arbeitet seit 20 Jahren an seiner Seite. Die Ankunft von Maxence, einem neuen Lehrling, bringt ihr Gleichgewicht und Chiaras Gewissheiten ins Wanken... Im eindringlichen Erstlingswerk von Héloïse Pelloquet wird die grosse Leidenschaft einer Fischerin für ihren Mann und für ihren Beruf plötzlich in Frage gestellt. Mit einer überwältigenden Cécile de France.
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Demain - Tomorrow
Mélanie Laurent und Cyril Dion
Frankreich
120′
Das ist der Film zur Zeit - und über sie hinaus. Denn: Was, wenn es die Formel gäbe, die Welt zu retten? Was, wenn jeder und jede von uns dazu beitragen könnten? Als die französische Schauspielerin Mélanie Laurent («Inglourious Basterds») und der Aktivist Cyril Dion in der Wissenschafts-Zeitschrift «Nature» eine Studie gelesen haben, die den wahrscheinlichen Zusammenbruch unserer Ökosysteme innerhalb der nächsten 80 Jahre voraussagt, wollten sie sich nicht mit diesem Horror-Szenario abfinden. Sie machten sich zusammen auf den Weg, sprechen mit Experten, besuchen weltweit Projekte und Initiativen, die alternative ökologische, wirtschaftliche und demokratische Ideen verfolgen. Was sie finden, sind Antworten auf die dringendsten Fragen unserer Zeit. Und die Gewissheit, dass eine andere Zukunft möglich ist. «Demain - Tomorrow» zeigt: Sobald Menschen aktiv werden, kann aus einem Traum die Realität von morgen werden. Der inspirierende Film von Mélanie Laurent und Cyril Dion trifft den Nerv der Zeit. Wo auch immer er in den Kinos gelaufen ist, wurde er zum absoluten Publikumsliebling. So war in der Westschweiz seit vielen Jahren kein Dokumentarfilm so erfolgreich wie der mit dem renommierten César prämierte «Tomorrow». Und jetzt ist er weiter zu sehen, zu geniessen, zu entdecken, zu empfehlen, denn: Wir haben nur eine Welt, und für sie sollten wir uns alle engagieren. Mahatma Gandhi hat auf den Punkt gebracht, was das heisst: «Be the change that you wish to see in the world.»
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Été 85
François Ozon
Frankreich
101′
Alexis in Handschellen in einem spärlich beleuchteten Gang. Was ist passiert im kleinen Küstenort in der Normandie? Die Geschichte beginnt ein paar Wochen zuvor. Alexis fährt allein aufs Meer hinaus, ein überraschend aufziehendes Unwetter lässt sein kleines Boot kentern. Der 16-Jährige wird vom selbstbewussten, etwas älteren David aus der stürmischen See gerettet. So beginnt eine grosse, leidenschaftliche Sommerliebe. Eines Tages jedoch muss Alexis feststellen, dass sein Liebster die halbe Nacht mit einer neuen Bekanntschaft am Strand verbracht hat. Und bald steht eine Bootsfahrt mit der lebenslustigen Kate an, mit der David heftig flirtet. François Ozon («Grace à Dieu», «Frantz») erzählt in «Été 85» eine flirrende, abgründige Liebesgeschichte. Inspiriert ist der Film von Aidan Chambers Roman «Tanz auf meinem Grab». Für die beiden Hauptfiguren hat Ozon mit Félix Lefebvre und Benjamin Voisin zwei herausragende junge Schauspieler gefunden. An ihrer Seite brilliert Valeria Bruni Tedeschi in der Rolle von Davids Mutter. «Été 85» ist ein Film von eleganter Raffinesse, mit dem der Franzose an seine grossen Erfolge wie «Swimming Pool» oder «Sous le Sable» anknüpft und die Atmosphäre der 1980er-Jahre aufleben lässt, dabei so zeitlos wie universell ist – und alles hat, was den typischen «Ozon-Touch» ausmacht.
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À plein temps
Eric Gravel
Frankreich
88′
Julie ist alleinerziehend und arbeitet in einem Pariser Luxushotel. Als sie endlich ein Vorstellungsgespräch für eine Stelle bekommt, auf die sie schon lange gehofft hat, bricht ein landesweiter Streik aus, der das öffentliche Verkehrssystem lahmlegt. Das fragile Gleichgewicht von Julie gerät ins Wanken, und es beginnt für sie ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit. Der zweite Film von Eric Gravel hatte seine Premiere 2021 in der Sektion Orizzonti am Festival von Venedig, wo er für die beste Regie und die beste Schauspielerin (Laure Calamy) ausgezeichnet wurde.
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Avant la fin de l'été
Maryam Goormaghtigh
Frankreich
80′
Auch nach fünf Jahren Studium in Paris hat sich Arash noch immer nicht an das Leben in Frankreich gewöhnt und will zurück in den Iran. In der Hoffnung, dass er seine Meinung ändert, überreden ihn seine beiden Freunde Hossein und Ashkan zu einer letzten Reise durch Frankreich. Eine dokumentarische Fiktion.
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Deux
Filippo Meneghetti
Frankreich
95′
Nina und Madeleine wohnen seit Jahrzehnten im obersten Stockwerk Tür an Tür. Alle glauben, dass sie einfach Nachbarinnen sind. Sie kommen und gehen zwischen den beiden Wohnungen hin und her, geniessen und teilen die Freuden des täglichen Lebens, bis ein unvorhergesehenes Ereignis ihre Beziehung auf den Kopf stellt. Dieses Ereignis bringt Madeleines Tochter dazu, nach und nach die Wahrheit über die beiden Liebenden zu enthüllen.
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Les Olympiades
Jacques Audiard
Frankreich
105′
Paris, die Stadt der Liebe. Hier leben Émilie, Nora, Amber und Camille, drei junge Frauen und ein junger Mann, zwischen Sehnsüchten, Abenteuern und Dramen. Ihre Wege kreuzen sich im 13. Arrondissement – eigentlich sind sie nur befreundet, manchmal verliebt, oft beides. Die lebensfrohe Émilie hält sich nach ihrem Hochschulstudium mit Gelegenheitsjobs über Wasser, hat schnellen Sex und träumt von einer Beziehung. Der attraktive Camille zieht bei ihr als Mitbewohner ein und obwohl die beiden kein Paar werden, leben sie ihre gegenseitige körperliche Anziehung leidenschaftlich aus. Camille ist Lehrer und hat Ideale, aber kein Interesse an einer Beziehung, nur am unkomplizierten Sex. Doch als er Nora kennenlernt, glaubt er, die grosse Liebe gefunden zu haben. Nora ist in die Stadt gezogen, um ihrer Vergangenheit zu entfliehen und ihr Jurastudium wieder aufzunehmen. Sie fühlt sich jedoch bald stärker zur geheimnisvollen Amber Sweet hingezogen, die erotische Dienste online anbietet. Keiner will sich richtig festlegen, alle sind auf der Suche und ringen um Liebe, Selbstbehauptung und Freiheit.
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L'été dernier
Catherine Breillat
Frankreich
103′
Anne, eine brillante Anwältin, lebt mit ihrem Mann Pierre und ihren Töchtern zusammen. Anne lässt sich nach und nach auf eine leidenschaftliche Beziehung mit Theo, Pierres Sohn aus einer früheren Ehe, ein und bringt damit ihre Karriere und ihr Familienleben in Gefahr. Bekannt für ihre Tabubrüche, fordert Regisseurin Catherine Breillat mit Ihrem Remake des Originals («Dronningen», 2019) das Publikum, wie mit ihren früheren Werken, moralisch heraus – und verpasst der dänischen Vorlage ihren eigenen Twist.
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Nul homme n'est une île
Dominique Marchais
Frankreich
96′
«Kein Mensch ist eine eigene Insel, sondern ein Teil des Ganzen» schrieb der englische Poet John Donne und inspirierte den Filmemacher Dominique Marchais zu dieser dokumentarischen Reise, die in Sizilien mit der Kooperative Galline Felici beginnt und ihn über Frankreich ins Lugnez und in den Bregenzer Wald im Vorarlberg führt. Er betrachtet Gegenwärtiges und zeigt mögliche Zukunftsperspektiven anhand von Beispielen diesseits und jenseits der Alpen. Das Lokale als Perspektive und letzter Ort für Utopien. Im bündnerischen Vrin etwa besuchen wir den regional wirkenden Architekten Gion Caminada, im Bregenzer Wald betrachten wir Projekte, die von der Gemeinschaft ermöglicht und getragen wurden und lauschen mit Gewinn Beteiligten zu: «Ab und zu ist es ganz gut, wenn die Sachen etwas schlafen, wenn nicht zuviel passiert.» Es geht um das, was hier ist, um den Raum dazwischen auch und die Lebenskunst, aus dem Ort das zu machen, was er in sich birgt. «Gesunde Grösse, würde auch der Welt gut tun», dazu gilt es, Sehnsucht zu wecken nach einer erstrebenswerten Zukunft. Ein Film, der weit weg beginnt, um nahe zu münden.
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Au poste!
Quentin Dupieux
Frankreich
73′
Louis (Grégoire Ludig) hat gerade die Leiche eines Mannes vor seinem Wohnhaus gefunden. Er wird von Kommissar Buron (Benoît Poelvoorde) in Gewahrsam genommen und findet sich am falschen Ende eines surrealen Verhörs wieder. Aber wie kann man seine Unschuld beweisen, wenn die Polizisten verrückt sind? Kultregisseur Quentin Dupieux kehrt mit einer Retro-Krimikomödie im Stil der siebziger Jahre zurück, die während einer Nacht auf dem Polizeirevier spielt.
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Un métier sérieux
Thomas Lilti
Frankreich
101′
Benjamin ist jung und hat noch kaum Berufserfahrung. Zu Beginn des neuen Schuljahrs tritt er an einem Collège eine Stelle als Mathelehrer an. Das Unterrichten geht ihm anfangs alles andere als leicht von der Hand, die Schülerinnen und Schüler fordern ihn ganz schön heraus. Doch das engagierte Lehrerteam und der Zusammenhalt, den Benjamin an der Schule erlebt, inspirieren ihn – und mit seiner Kompetenz als Lehrkraft wächst auch seine Leidenschaft für den Beruf... Der Umgang mit impulsiven Schülerinnen und Schülern sowie anspruchsvollen Eltern, das Jonglieren zwischen Berufs- und Privatleben, die manchmal unverhohlene Geringschätzung gegenüber ihrer Tätigkeit: «Un métier sérieux» erzählt leichtfüssig und berührend von Schwierigkeiten und Freuden, die mit dem Lehrerberuf verbunden sind. In den Hauptrollen dieses anmutig inszenierten Spielfilms des Erfolgsregisseurs Thomas Lilti («Médecin de campagne», «Première année») glänzen Vincent Lacoste, Adèle Exarchopoulos und François Cluzet. Französisches Kino voller Feingefühl, Empathie und Optimismus.
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La fracture
Catherine Corsini
Frankreich
99′
Comiczeichnerin Raphaela (Valeria Bruni-Tedeschi) und Verlegerin Julie (Marina Foïs) sind seit zehn Jahren ein Paar, doch nun scheint ihre Beziehung am Ende zu sein. Bei einem ihrer aufreibenden Streits stürzt Raphaela, bricht sich den Arm und die beiden landen unversehens in einer Pariser Notaufnahme. Draussen toben heftige Proteste, das Krankenhaus füllt sich mit verletzten Demonstrierenden, das Personal ist am Ende mit den Nerven und die Lage droht zu eskalieren. Als der wütende LKW-Fahrer Yann (Pio Marmaï) zu Raphaela ins Zimmer verlegt wird, knallen Vorurteile und Klassen-Ressentiments aufeinander. Doch im Laufe der ereignisreichen Nacht werden sich auch viele Gemeinsamkeiten finden. Catherine Corsini greift in LA FRACTURE brandaktuelle Themen wie den Pflegenotstand und die Spaltung der Gesellschaft auf. Dabei ist ihr Film, der auf den letzten Filmfestspielen von Cannes seine Weltpremiere feierte, so bitter wie komisch, so energiegeladen wie berührend. Mit Valeria Bruni-Tedeschi und Marina Foïs als brillante Hauptdarstellerinnen, liefert der Film eine emotionale Achterbahnfahrt, die uns atemlos zurücklässt.
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Divertimento
Marie-Castille Mention-Schaar
Frankreich
114′
Die 17-jährige Zahia träumt davon, Dirigentin zu werden, ihre Zwillingsschwester Fettouma ist Cellistin. Die klassische Musik begleitet sie seit ihrer frühesten Kindheit und bedeutet ihnen alles. Doch Zahia muss sich ihren Weg in den Berufsstand, der von gutsituierten weissen Männern dominiert wird, hart erkämpfen: Es ist Mitte der 1990er Jahre, sie ist eine Frau, hat algerische Wurzeln und stammt aus dem unterprivilegierten Pariser Vorort Seine-Saint-Denis. Mit Entschlossenheit, Leidenschaft und Mut stürzen sich Zahia und ihre Schwester in ein unglaubliches Projekt – sie gründen ihr eigenes Orchester Divertimento. «Divertimento» ist inspiriert vom wahren Leben Zahia Ziouanis, eine der wenigen weltweit bekannten Dirigentinnen. Noch immer setzt sie sich dafür ein, allen Bevölkerungsgruppen den Zugang zur klassischen Musik zu ermöglichen und sie dafür zu begeistern. Für ihr Engagement wurde sie mehrfach ausgezeichnet, z. B. dem nationalen Verdienstorden Frankreichs und dem Ordre des Arts et des Lettres des französischen Kulturministeriums. Regisseurin Marie-Castille Mention-Schaar gelang mit «Divertimento» ein berührender, ermutigender Film.
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Sundown
Michel Franco
Frankreich
82′
Acapulco, Mexiko: In einem Luxushotel am Strand verbringt Neil (Tim Roth) mit Alice (Charlotte Gainsbourg) und ihren Kindern entspannte Urlaubstage. Das Idyll hat ein Ende als Alice ein Anruf aus London erreicht: Ihre Mutter ist gestorben. Während sie umgehend zurück nach London reist, um sich um die Hinterlassenschaften zu kümmern, kehrt Neil vom Flughafen an den Strand zurück - angeblich hat er seinen Pass im Hotel liegen lassen. Um einer Rückkehr in sein Leben zu umgehen, lügt er Alice fortan weiter an. Autor und Regisseur Michel Franco («Nuevo orden») setzt seine Erkundung von Individuen und Gesellschaften, die unter Druck stehen, fort und begibt sich auf die Höhen und Tiefen eines Acapulco und einer Familie, die mehr ist, als man auf den ersten Blick sieht. «Sundown» spielt in den eleganten Hotelsuiten und schmuddeligen Touristenlokalen eines disparaten und mehrschichtigen Küstenortes sowie auf dem psychologischen Schlachtfeld einer prekären Dynastie und entfaltet sich in scharfen, heimlichen Schüben.
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Les enfants des autres
Rebecca Zlotowski
Frankreich
104′
Rachel ist 40 Jahre alt und liebt ihr Leben: ihre Schüler in der Schule, ihre Freunde, ihren Gitarrenunterricht. Als sie sich in Ali verliebt, wächst ihr auch Leila, seine vierjährige Tochter, ans Herz. Sie deckt sie zu, pflegt sie und liebt sie als wäre sie ihre eigene. Der Wunsch nach einem Kind wächst in ihr, doch in ihrem Alter hat der Countdown bereits gestartet... Der neue Spielfilm von Rebecca Zlotowski vereint Virginie Efira und Roschdy Zem in einem berührenden Drama über die Schwierigkeiten, als Ersatzmutter akzeptiert zu werden.
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Bâtiment 5
Ladj Ly
Frankreich
105′
Pierre wird Bürgermeister einer kleinen Gemeinde in der Nähe von Paris. Als neuer Amtsinhaber ist ihm vor allem eins ein Dorn im Auge: Der in die Jahre gekommene Wohnkomplex «Bâtiment 5», in dem viele Einwanderinnen und Einwanderer leben. Die junge, engagierte Haby ist hier geboren und aufgewachsen. Eines Tages entdeckt sie, dass ein Abriss der Gebäude geplant ist und alle Mietenden auf die Strasse gestellt werden sollen. Haby beschliesst, Pierre herauszufordern und für die nächste Bürgermeister-Wahl zu kandidieren. Zudem beginnt sie zusammen mit anderen, gegen den Abriss des Wohnkomplexes zu kämpfen... Nach seinem fulminanten Spielfilmdebüt «Les Misérables», das am Festival von Cannes mit dem Jury-Preis ausgezeichnet wurde und zahlreiche weitere Preise gewann, bringt Ladj Ly erneut einen packenden Film auf die Leinwand. «Bâtiment 5» setzt sich mit der zunehmenden Wohnungskrise und ihren Folgen, Vorurteilen und Polizeiübergriffen in Form einer eindringlichen, facettenreichen Geschichte auseinander. Ein Film voller Wut – aber auch voller Hoffnung!
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Gilles Caron - Histoire d'un regard
Mariana Otero
Frankreich
94′
Der Fotograf Gilles Caron verschwand 1970 spurlos in Kambodscha. Er war kaum 30 Jahre alt und einer der wichtigsten Zeugen seiner Zeit, berichtete über den Sechstagekrieg, den Mai 68, Belfast, Biafra, Vietnam. Mariana Otero machte sich auf die Suche nach dem Menschen hinter den Bildern. Ein Film für alle, die gerne fotografieren. Und ein Stück Zeitgeschichte, vermittelt über Bilder, die sich, wie das nebenstehende mit Daniel Cohn Bendit in Paris im Mai 68, ganzen Generationen einprägten und für ihre Zeit stehen.
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The Patience Stone
Atiq Rahimi
Frankreich
102′
Sie ist jung, wunderschön – und eigentlich sollte sie längst weg sein. In ihrem Viertel in Kabul kommt es nämlich ständig zu Scharmützeln. So bringt sie ihre beiden Kinder in einen ruhigeren Teil der Stadt, zu einer erfrischend energischen Tante. Sie selbst kehrt jeden Tag in ihr Haus zurück, zu ihrem Ehemann, der aufgrund einer Verletzung in tiefer Bewusstlosigkeit liegt. Ohne zu wissen, ob er sie hören kann, beginnt die Frau zu erzählen: von ihren Träumen, von ihren geheimsten Gedanken. Und auch davon, dass ein anderer Mann, der zunächst gewaltsam in ihr Leben eingedrungen ist, sie emotional immer mehr bewegt. Atiq Rahimi erzählt die Geschichte einer Frau, die sich nach und nach von den Regeln eines fundamentalistisch ausgelegten Islams befreit. Dargestellt wird sie von der mit «Poulet aux prunes» bekannt gewordenen Golshifteh Farahani, basierend auf seinem gleichnamigen Roman, für den er mit dem «Prix Goncourt» ausgezeichnet wurde. Das Drehbuch hat er zusammen mit Jean-Claude Carrière verfasst.
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Les Jeunes Amants
Carine Tardieu
Frankreich
113′
Eigentlich hat die 70-jährige Shauna, eine kluge, unabhängige Frau, mit der romantischen Liebe abgeschlossen. Doch durch ihr Wiedersehen mit Pierre, einem 45-jährigen Arzt, ändert sich alles. Pierre ist von Shauna fasziniert und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Seine Gefühle für sie stellen sein Leben auf den Kopf, seine Ehe und sein Familienalltag geraten aus den Fugen. Selbst als er erfährt, dass Shauna an Parkinson erkrankt ist, würde er alles für sie aufgeben. Shauna ist hin- und hergerissen und hegt Zweifel, ob sie sich in ihrer Verletzlichkeit auf eine Beziehung mit dem deutlich jüngeren Pierre einlassen soll. Mit Feingefühl und Aufrichtigkeit erzählt Carine Tardieu diese Geschichte einer aussergewöhnlichen Liebe. Sie macht dabei sichtbar, worum es in der Liebe wirklich geht: Um den Mut, vermeintliche Hindernisse zu überwinden. Niemand könnte die Rolle der bezaubernden, fragilen und doch so starken Shauna besser verkörpern als Fanny Ardant. An ihrer Seite glänzt Melvil Poupaud als Pierre.
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L' Homme qu'on aimait trop
André Téchiné
Frankreich
112′
Renée La Roux (Catherine Deneuve) betreibt das finanziell angeschlagene Casino «Le Palais de la Mediterranée» an der Côte d’Azur und kämpft mit den Teilhabern um die Zukunft des Casinos. Auch die ansässige Mafia hat es auf den Spielsalon abgesehen. Erst recht in Schwierigkeiten kommt die Direktorin als ihre Tochter Agnès (Adèle Haenel) zurückkehrt und ihren rechtmässigen Anteil am millionenschweren Erbe einfordert. Darauf ergreift die Casino-Besitzerin Massnahmen, die auch zur Entlassung ihres Anwalts Maurice (Guillaume Canet) führen. Unsterblich in den charismatischen Maurice verliebt, wendet sich die eigene Tochter gegen sie. Und kurz darauf verschwindet Agnès plötzlich spurlos... Die Mutter ist von Maurice Schuld überzeugt und ist fest entschlossen ihn des Verbrechens zu überführen - doch eine Leiche und Beweise fehlen. Eine blendend inszenierte Fiktion nach wahren Ereignissen von Altmeister André Téchiné. Der Film ist eine Adaptation des Buches «Une femme face à la Mafia». Diese von Renée Le Roux’ Sohn Jean-Charles verfassten Memoiren über den «Casinokrieg» an der Côte d’Azur waren 1989 bei ihrem Erscheinen in Frankreich ein Bestseller, und bis heute ist Agnès Le Roux’ Verschwinden ein Rätsel.
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Maria by Callas
Tom Volf
Frankreich
114′
"Es gibt zwei Personen in mir, Maria und die Callas..." Die da spricht ist eine reflektierte Künstlerin, und sie kehrt ihr Innerstes nach aussen, um selber zu begreifen, wie sie vom braven Teenager zur absoluten Weltikone werden konnte: MARIA BY CALLAS erzählt die Geschichte eines einzigartigen Lebens. Aus Interviews, privaten Aufnahmen und Briefpassagen mit grosser Sorgfalt montiert, enthüllt der Film eine so leidenschaftliche wie kluge und sensible Persönlichkeit. Hier ist grosse Künstlerin auf der Suche nach Wahrhaftigkeit, Schönheit, Liebe - so nah war man der grossen Operndiva noch nie.
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Un autre monde
Stéphane Brizé
Frankreich
96′
Ein Firmenchef, seine Frau und seine Familie zu einem Zeitpunkt, zu dem die beruflichen Entscheidungen des Mannes das Leben aller anderen auf den Kopf zu stellen droht. Philippe Lemesle und seine Frau stehen kurz vor der Trennung, denn ihre Liebe hält dem Druck seiner Arbeit nicht mehr länger stand. Als erfolgreicher Manager eines Industriekonzerns kann Philippe den widersprüchlichen Anforderungen seiner Vorgesetzten kaum noch gerecht werden: Gestern noch sollte er leiten, heute soll er wieder ausführen. Für Philippe ist die Zeit gekommen, sich für seine eigenen Bedürfnisse einzusetzen.
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120 battements par minute
Robin Campillo
Frankreich
137′
Paris, Anfang der 1990er-Jahre. Seit fast zehn Jahren breitet sich Aids in Frankreich aus, doch in weiten Teilen der Gesellschaft ist das Thema tabu. Die Regierung kümmert sich nicht um Aufklärung, die Pharma-Lobby verschleppt die Entwicklung neuer Medikamente. Die Aktivistengruppe Act Up will auf die Missstände aufmerksam machen. Sie schmeisst mit Kunstblut gefüllte Wasserbomben an die Wände von Forschungseinrichtungen und kapert mit Infobroschüren bewaffnet die Schulzimmer der Stadt. Wie weit die Aktionen gehen dürfen, wird bei wöchentlichen Treffen kontrovers diskutiert. Als der 26-jährige Nathan, der selbst HIV-negativ ist, zu Act Up stösst, zieht ihn die Entschlossenheit der Gemeinschaft sofort in den Bann. Und er verliebt sich in Sean, den Mutigsten und Radikalsten der Gruppe. Der aus Marokko stammende französische Regisseur Robin Campillo (Autor von «Entre les murs», Palme d’Or 2008) engagierte sich jahrelang selbst bei Act Up. Mit «120 BPM» setzt er der europäischen Stop-Aids-Bewegung ein filmisches Denkmal. Grand Prix Cannes, Queer Palm, Fipresci-Preis.
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Le Daim
Quentin Dupieux
Frankreich
77′
Georges verlässt seinen Vorort und wirft über Nacht alles hin, um sich seine Traumjacke aus 100%igem Wildleder zu kaufen. Dieser Kauf kostet ihn seine gesamten Ersparnisse; die Jacke wird zur Obsession. Die Beziehung zwischen Besitzanspruch und Eifersucht führt schliesslich dazu, dass Georges in ein kriminelles Delirium gerät... Die schwarze Komödie von Kultregisseur Quentin Dupieux feierte 2019 an der «Quinzaine» in Cannes seine Premiere. In den Hauptrollen brillieren Jean Dujardin und Adèle Haenel.
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Nobody Has to Know
Bouli Lanners
Frankreich
95′
Phil, ein Mann mittleren Alters, lebt in einer kleinen presbyterianischen Gemeinde auf der Isle of Lewis im Norden Schottlands. Eines Nachts erleidet er einen Schlaganfall, der dazu führt, dass er sein Gedächtnis verliert. Millie, eine Presbyterianerin, die sich um ihn kümmert, behauptet daraufhin, dass sie sich vor seinem Unfall heimlich geliebt haben. Vor der grossartigen Kulisse der nordschottischen Isle of Lewis erzählt Bouli Lanners eine melancholische Liebesgeschichte zwischen zwei auf die 60 zugehenden Aussenseitern.
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Annie Colère
Blandine Lenoir
Frankreich
120′
Februar 1974 auf dem Land: Annie (Laure Calamy) ist eine Fabrikarbeiterin und Mutter zweier Kinder, die unbeabsichtigt schwanger wird. Sie nimmt Kontakt mit dem MLAC auf, progressiven Frauen, die sich für das Recht auf Abtreibung und Verhütung einsetzt und illegale Abtreibungen vornimmt. Annie fühlt sich aufgehoben bei diesen Frauen, die sich für Frauenrechte engagieren, entwickelt Selbstbewusstsein und wird selbst aktiv. Annie Colère erforscht die Geschichten von Frauen, die sich für ihre Freiheit und Schwesterlichkeit beherzt einsetzen.
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La Syndicaliste
Jean-Paul Salomé
Frankreich
121′
Maureen Kearney setzt sich als engagierte Gewerkschafterin für die gerechte Behandlung der Arbeitnehmenden beim französischen Atomkonzern Areva ein. Ihr Privatleben stellt sie dafür in den Hintergrund. Als ihr geheime Dokumente zugespielt werden, die Kooperationsbestrebungen der französischen Atomindustrie mit China belegen, steht sie im Kampf gegen Minister und Industrielle, die das Staatsgeheimnis um jeden Preis schützen wollen, bald allein da und gerät selbst in die Schusslinie. Maureen wird zuhause überfallen. Doch der leitende Ermittler vermutet, dass sie das Ganze inszeniert hat, und so wird sie in der darauffolgenden Schmutzkampagne vom Opfer zur Verdächtigen. Der Thriller von Jean-Paul Salomé basiert auf dem Roman «La syndicaliste» von Caroline Michel Aguirre und erzählt von wahren Begebenheiten. Er wurde an den Internationalen Filmfestspielen von Venedig uraufgeführt. Isabelle Huppert gelingt in dieser anspruchsvollen Rolle der überzeugende Balanceakt zwischen Zerbrechlichkeit und unbeugsamer Stärke.
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Tout s'est bien passé
François Ozon
Frankreich
113′
Ein Anruf reisst Emmanuèle aus ihrem Alltag: Ihr Vater André liegt in einer Klinik, der vitale, unternehmungslustige Mann hatte einen Schlaganfall. Die Nachricht wühlt Emmanuèle auf, sie erinnert sich an Hochs und Tiefs der Beziehung zu ihrem Vater. Als sich zeigt, dass André dauerhaft auf Hilfe angewiesen sein wird, mag er sich nicht damit abfinden. Er bittet seine Tochter, ihn dabei zu unterstützen, seinem Leben ein Ende zu setzen. Emmanuèle und ihre Schwester müssen sich entscheiden: Sollen sie den Wunsch von André akzeptieren und ihm helfen? Oder sollen sie versuchen, seine Lebenslust wieder zu wecken? Der französische Regisseur François Ozon hat mittlerweile mehr als 20 Filme ins Kino gebracht. Wie jeder bisher ist auch «Tout s’est bien passé» etwas völlig Neues – und gleichzeitig ein unverkennbarer Ozon-Film. Er basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Emmanuèle Bernheim, mit welcher Ozon die Drehbücher von Meisterwerken wie «Sous le Sable» oder «Swimming Pool» geschrieben hat. In den Hauptrollen glänzen André Dussollier und Sophie Marceau. «Tout s’est bien passé» ist intensiv und packend: ein Film über eine Tochter-Vater-Beziehung, über das Recht auf Selbstbestimmung – und vor allem eine grossartige Hommage an das Leben.
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Chronique d'une liaison passagère
Emmanuel Mouret
Frankreich
101′
Leidenschaft ist überbewertet – und hat mit Liebe erst recht nichts zu tun! Zumindest Charlotte (Sandrine Kiberlain) sieht das so. Legenden der Leidenschaft passen für sie nicht mehr ins 21. Jahrhundert – guter Sex ist schliesslich auch ohne Gefühle möglich. Dementsprechend endet das erste Date mit dem verheirateten Familienvater Simon (Vincent Macaigne) bei ihr im Schlafzimmer. Der ist völlig baff. In 20 Jahren Ehe hat er sich zwar oft unverbindliche Affären ersehnt, aber nie die richtige Frau dafür getroffen – bis jetzt. Scheidungsdruck und ernstzunehmende Gefühle sind von der beziehungsverdrossenen Charlotte nicht zu befürchten. Die beiden schliessen einen Pakt: Vergnügen erwünscht, Gefühle verboten. Nur solange es gutgeht. Denn die heimlich Liebenden sind nicht nur im Bett auf einer Wellenlänge, sondern lassen auch in innigen Gesprächen alle Hüllen fallen. Die gemeinsamen Stunden werden länger, die Abstände zwischen den Treffen kürzer. Schon bald müssen Charlotte und Simon einer unbequemen Wahrheit ins Auge blicken: Sie sind vielleicht mit der Leidenschaft fertig, die Leidenschaft aber noch nicht mit ihnen... Über die Kunst des Seitensprungs, das Ende der Leidenschaft und die wirklich wahre Dramaturgie der Liebe: Regisseur Emmanuel Mouret präsentiert mit «Chronique d'une liaison passagère» eine Sprache der Liebe, wie sie witziger, romantischer und verspielter nicht sein könnte. Versehen mit kunstvoller Situationskomik und geschmückt in die schönsten Farben des Frühlings: einer der klügsten und schönsten Liebesfilme seit langem.
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Indes Galantes
Philippe Béziat
Frankreich
109′
Kann eine neue Generation von Künstler:innen heute die Bastille erobern? Zum allerersten Mal erfinden 30 Tänzer:innen gemeinsam Rameaus barockes Meisterwerk «Les Indes Galantes» neu. Keine:r von ihnen hat eine klassische Ausbildung, alle sind sie Meister:innen des Krump, Break, Popping und Voguing. Es ist eine Premiere für den Regisseur Clément Cogitore und für die Choreographin Bintou Dembélé. Und es ist eine Premiere für die Pariser Oper selber, indem sie urbanen Tanz und lyrischen Gesang miteinander in einen lebendigen, farbigen Dialog treten lässt. Von den Proben bis zur Premiere verfolgen wir das tänzerische Abenteuer und seine Herausforderungen. «Indes Galantes» ist ein vibrierender Film, künstlerisch, menschlich und politisch packend. Der Film erzählt die kollektive Dimension dieses inspirierenden Projekts, während die Kamera den einzelnen Protagonist:innen Raum lässt, ihre Gefühle auszudrücken und zeigt, wie sie sich mit Leib und Seele für dieses Werk einsetzen. In «Indes Galantes» können wir sehen, wie sie die Barrieren zwischen diesen unterschiedlichen Welten überwinden. Und wir lernen durch sie, wie wir uns alle gegenseitig bewundern können.
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Lumière! L'aventure commence
Thierry Fremaux
Frankreich
90′
1895 erfanden Auguste und Louis Lumière den Kinematographen und drehten die ersten Filme der Geschichte. Regie, Kamerafahrten, Spezialeffekte - die beiden Brüder prägten auch die Kunst der Filmgestaltung mit. Cannes-Festivalchef Thierry Frémaux' spannende Zusammenstellung ihrer teils weltberühmten, teils neu zu entdeckenden Meisterstücke in restaurierten Kopien ist eine bewegende Reise zu den Anfängen des Kinos. Die unvergesslichen Film-Juwelen bieten darüber hinaus einen einmaligen Blick auf die Welt an der Schwelle zum 20. Jahrhundert. Lumière - das Abenteuer des Kinos beginnt!
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Àma Gloria
Marie Amachoukeli-Barsacq
Frankreich
84′
Die sechsjährige Cléo lebt mit ihrem Vater in Paris. Seit dem Tod ihrer Mutter kümmert sich die kapverdische Nanny Gloria um das lebhafte Mädchen. Cléo liebt sie über alles und in ihren Armen findet sie Schutz und Geborgenheit. Doch als Glorias Mutter stirbt, kehrt sie in ihre Heimat zurück, um sich um ihre eigenen Kinder zu kümmern. Die bevorstehende Trennung ist für beide sehr schmerzhaft und deshalb lädt Gloria Cléo für einen letzten gemeinsamen Sommer auf die Kapverden ein. Obwohl Cléo Glorias «Kleine» ist, muss das Mädchen verstehen lernen, dass sich die Welt nicht um sie allein dreht. Von den Produzenten von Celine Sciammas «Petite Maman» und «Portrait de la jeune fille en feu», fängt «Àma Gloria» auf wunderbare Weise Themen wie Familie, Trennung und die Verbundenheit zwischen Menschen aus der Sicht seiner eigenwilligen Protagonistin ein. Die junge Louise Mauroy-Panzani ist ein Naturtalent vor der Kamera und bringt jede Facette der kindlichen Freude, der Traurigkeit und des Mutes zum Ausdruck, die Cléo erlebt, während sie sich mit den aufwühlenden Veränderungen auseinandersetzt. Ihre betörende Darstellung ist das Herzstück dieses tief bewegenden Films. «Àma Gloria» feierte seine Premiere als Eröffnungsfilm der Semaine de la Critique an den Internationalen Filmfestspielen von Cannes.
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Animal
Cyril Dion
Frankreich
105′
Die 16-jährigen Bella und Vipulan gehören zu einer Generation, die davon überzeugt ist, dass ihre Zukunft in Gefahr ist. Zwischen dem Klimawandel und dem sechsten Massensterben der Tierwelt könnte ihre Welt in 50 Jahren unbewohnbar sein. Also haben sie beschlossen, das Problem an der Wurzel zu packen.
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Sans soleil (1983)
Chris Marker
Frankreich
104′
In seinen filmischen Essays hat der Franzose Chris. Marker aufgezeigt, welches Potential an Fiktion in jedem Dokument steckt. Auch Lyrik gibt es, im Kino, und die Erinnerung, das sind Bilder. Eine von Chris. Markers wunderbaren Erinnerungsarbeiten heisst «Sans Soleil», ist 1983 herausgekommen und hat ihren Titel von Mussorgski entlehnt. Denn Filme sind wie Musik: Sie entfalten sich in der Zeit. Sich Zeit nehmen, das ist eine Kunst, erst recht im Zeitalter der digitalen Hektik und Beliebigkeit. Auf japanische Art beten, beschreibt Marker in «Sans Soleil»: Ein Gebet, das sich ins Leben einfügt, ohne es zu unterbrechen. Wie ein guter Film. Marker nimmt sich Zeit für die Bilder, begleitet sie in seinen Filmessays mit Kommentaren, die literarisches Format haben, und bindet uns ein in einen Prozess der Wahrnehmung. Seine Texte schaffen die unterschiedlichsten Spannungen, indem sie das Bild, zu dem sie gehören, mal ganz direkt begleiten, mal sind sie vorausgeeilt, mal liefern sie die Erklärung hintennach. Mal heben sie unmerklich ab, mal graben sie sich ein. «Wie kann man sich an Durst erinnern?» fragt der Kommentar, und im Bild sehen wir eine Afrikanerin auf einem Flussboot. Das Bild wird angehalten, eingefroren. Von Anfang an war ein Tropfen hörbar, ein Geräusch, das auch später immer wieder aufgenommen wird. In einer zunächst kühnen Assoziation schneidet Marker auf den japanischen Penner, der den Verkehr an einer vielbefahrenen Kreuzung regelt und sich damit «an der Gesellschaft rächt». Auch er kennt den Durst, aber in seiner «Erinnerung» ist es das Verlangen nach Sake. «Hitchcock hatte nichts erfunden, alles war da.» Zu dieser Erkenntnis kommt der «Vertigo»-Bewunderer Marker in «Sans Soleil». Auch die Fiktion war immer schon das, was da ist - erst in den vergangenen Jahren hat sie begonnen, in virtuelle Räume vorzudringen, und wenn es eine neue Entwicklung gibt, dann jene technische: Im virtuellen Raum ist materiell nichts Existent und doch alles da. Marker hat 1983 bereits über die elektronisch generierten und verfremdeten Bilder nachgedacht, anhand des Computerkünstlers Hayao Yamaneko, der die existierenden Bilder elektronisch bearbeitet: «Wenn die Bilder der Gegenwart sich nicht ändern, die Bilder der Vergangenheit ändern.» Mit der Zone in Andrei Tarkowskis «Stalker» hat Marker die Computerarbeit damals verglichen. Bewegen wir uns am Ende aus Zeit und Raum? Ein grossartiges Essay zur Wahrnehmung und zur Erinnerung. Geben wir Chris. Marker das letzte Wort: «Die Sache, die den meisten von uns fehlt, und vor allem den Cineasten, ist die Zeit. Die Zeit zu arbeiten, aber auch vor allem, nicht zu arbeiten. Die Zeit zu reden, zuzuhören und vor allem, zu schweigen. Die Zeit zu Filmen und nicht zu filmen, zu verstehen und nicht zu verstehen, erstaunt zu sein und zu warten aufs Erstaunen, die Zeit zu leben.» Walter Ruggle
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Gagarine
Fanny Liatard
Frankreich
98′
Yuri träumt davon, Astronaut zu werden und ins All zu fliegen. Er lebt allein in einer der vielen Wohnungen der ‹Cité Gagarine› bei Paris, mit seinem Teleskop, seinen Weltraum-Karten, seinen Zeichnungen. Doch Yuris heimischer Kosmos ist bedroht: Die Siedlung aus rotem Ziegelstein soll bald abgerissen werden. Immer mehr seiner Nachbarn packen ihre Sachen und ziehen aus. Die ersten Handwerker treffen ein, doch Yuri denkt nicht im Traum daran, zu gehen. Zusammen mit seinem Freund Houssam und der in der Gegend wohnenden Diana schmiedet er einen fantastisch-verwegenen Plan, um die Siedlung und damit sein Zuhause zu retten… Zurücklehnen, staunen, den Sternen nahekommen: «Gagarine» ist eine filmische Reise in die Welt der Imagination, hat jedoch einen realen Hintergrund. Die ‹Cité Gagarine› stand einst ebenso für eine fortschrittliche Zukunft wie ihr Namensgeber Yuri Gagarine, der als erster Mensch ins All geflogen war und den Wohnkomplex 1963 einweihte. Bald nach den Dreharbeiten wurde die Siedlung, die für viele ein Zuhause war, abgerissen, um Platz für einen Neubau zu schaffen. Das französische Regie-Duo Fanny Liatard und Jérémy Trouilh hat mit «Gagarine» einen mehrfach ausgezeichneten Film mit wunderbaren Bildern und einer starken Story über die Kraft der Freundschaft und der Träume realisiert – herausragend gespielt, voller Energie und Poesie.
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Der Tod von Ludwig XIV.
Albert Serra
Frankreich
116′
Leid und Sterben machen auch vor den Mächtigsten, ja Absoluten nicht Halt: Der Sonnenkönig Ludwig XIV. – eine Paraderolle für die Truffaut-Ikone Jean-Pierre Léaud – verspürt im August 1715 nach einem Spaziergang plötzlich Schmerzen im Bein. Die nächsten Tage verbringt er in seiner Kammer, führt die Regierungsgeschäfte bestmöglich weiter und gleitet allmählich seinem Tod entgegen. Ein Historienfilm als Kammerspiel, Opulenz auf engstem Raum, der Totentanz eines Bettlägerigen – während um den Kranken herum schon so eifrig wie eifersüchtig an der Zukunft ohne ihn gebastelt wird.
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The Prince of Nothingwood
Sonia Kronlund
Frankreich
86′
Die Regisseurin Sonia Kronlund begleitet in ihrem Film Nothingwood den afghanischen Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor Salim Shaheen. In seinem Heimatland ist er eine bekannte Grösse in der Filmszene, im Ausland hingegen kaum bekannt. Etwa hundert Kilometer von Kabul entfernt findet sich Salim Shaheen hier ein, um einige seiner 110 Filme zu zeigen und dabei den 111. zu drehen.
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Une Histoire à Soi - A Story of One's Own
Amandine Gay
Frankreich
101′
Anne-Charlotte, Joohee, Céline, Niyongira, Mathieu stammen aus Brasilien, Sri Lanka, Ruanda, Südkorea und Australien, doch haben alle eines gemein: sie wurden adoptiert. Ihre Lebensberichte liefern eine zugleich persönliche und politische Geschichte der internationalen Adoption.
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La promesse verte
Édouard Bergeon
Frankreich
124′
Caroles ruhiges Leben wird durch die Verhaftung ihres Sohnes Martin in Borneo gestört. Martin wird des Drogenhandels beschuldigt und zum Tode verurteilt. Vor allem aber ist er ein unangenehmer Zeuge von Misshandlungen durch Palmölproduzenten. Um ihn zu retten, kämpft Carole gegen die Farmer und die Industrielobbys, die die wirtschaftlichen Interessen der sogenannten «Biokraftstoffe» vertreten.
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Ernest & Célestine - Die Reise ins Land der Musik
Julien Chheng
Frankreich
78′
Ernest und Celestine kehren in Ernests Heimat Scharabska zurück, um seine wertvolle Geige reparieren zu lassen. Dabei stellen sie fest, dass im ganzen Land die Musik seit mehreren Jahren verboten ist. Für unsere beiden Helden ist ein Leben ohne Musik undenkbar! Zusammen mit Komplizen, darunter ein geheimnisvoller maskierter Rebell, versuchen Ernest und Celestine, diese Ungerechtigkeit zu beheben, um die Freude ins Land der Bären zurückzubringen.
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Le Temps des grâces (2009)
Dominique Marchais
Frankreich
121′
Ein Dokumentarfilm, der die Welt der französischen Landwirtschaft von heute anhand verschiedener Zeugenaussagen untersucht. Eine Welt, der es gelingt, den wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und sozialen Umwälzungen zu widerstehen, und die im Guten wie im Schlechten die Verbindung zwischen den Generationen aufrechterhält.
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Mandibules
Quentin Dupieux
Frankreich
77′
Die befreundeten Dummköpfe Jean-Gab und Manu finden im Kofferraum eines Autos eine lebende Riesenfliege, und beschliessen, sie zu dressieren, um damit Geld zu verdienen. Kultregisseur Regisseur Quentin Dupieux hat mit «Mandibules» ein wildes und surreales Roadmovie geschaffen, eine einzigartige Komödie über Freundschaft, grosse Träume und noch grössere Katastrophen.
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